Skulduggery Pleasant - Passage der Totenbeschwörer
Schmökerlitertaur der besseren, der Skulduggery´schen Art
Nacht für Nacht betten Milliarden Menschen auf der Welt ihr Haupt zu Bette. Ahnungslos sinken sie in Morphus´ Arme und ahnen nicht einmal, dass sie wieder einmal dem Weltuntergang entgangen sind. Und wer rettet all diese unschuldigen Menschen?
Auftritt: Walküre Unruh, ein mittlerweile sechzehnjähriges Mädchen mit magischen Gaben, die irgendwann, so ist es prophezeit, als Darquise die Welt untergehen lassen wird. Vorher aber bemüht sie sich zusammen mit ihrem Lehrmeister, dem belebten Skelett-Detektiv Skulduggery Pleasant darum, die Menschen zu schützen, und das Böse aufzuhalten.
Derzeit wird sie von den Totenbeschwörern, einer Sekte, die sich ganz der Passage verschrieben hat, ausgebildet. Durch das Opfer der halben Erdbevölkerung soll die andere, die überlebende Hälfte die Unsterblichkeit erlangen. In der Theorie hört sich das ja noch ganz nett an, besonders, weil jeder natürlich annimmt, zur überlebenden Hälfte zu gehören - doch in der Praxis ist das eine ganz andere Angelegenheit.
Nun, so lange Walküre der prophezeite Todbringer ist, dürfte die Menschheit unschuldig schlummernd noch in Sicherheit sein, doch dann taucht ein neuer Todbringer auf und die Dinge spitze sich zu.
Melancholia war ja schon immer eine Zicke. Doch mit ihren neuen Kräften wird sie langsam wirklich nervig. So mir nichts dir nichts nimmt sie die Seelen der mächtigsten Magier an sich. Als nächstes steht Irland, dann Europa und anschließend die ganze Welt auf ihrem Spickzettel der Gegenden, deren Bewohner sie töten will. Das können Walküre und Skulduggery natürlich auf gar keinen Fall zulassen, auch wenn Walküre eigentlich gerade ganz andere Sorgen hat. Innerhalb einer Woche muss sie nicht nur mit einem, nein, gleich mit zwei Freunden Schluss machen – und beide, weder der letzte Teleporter der Welt noch der Vampir nehmen ihre Abfuhr leicht …
Das ungewöhnlichste Detektivpaar der Welt ist zurück – und, wie wir dies von Walküre Unruh und Skulduggery Pleasant gewohnt sind, geht es wieder ab, dass einem bei der Lektüre kaum Zeit bleibt, Luft zu holen.
Inzwischen kennen wir unsere Helden und ihre Gegner, haben uns an ihre schrulligen Eigenheiten gewöhnt, ja sie lieb gewonnen.
Im Verlauf der mittlerweile sechs Bände hat sich Walküre von einem schüchternen Mädchen zu einer anpackenden Heldin entwickelt – was blieb ihr angesichts solcher Gegner wie toten Göttern oder wirklich fiesen Massenmördern auch anders übrig.
Schon in den letzten beiden Romanen hat sich der Schwerpunkt in den Romanen ein wenig verschoben. Stand zu Beginn der Skelett-Detektiv (für alle die Skulduggery nicht kennen sollten – ein großen Fehler sage ich Euch!) - er ist ein denkendes, fühlendes und so manches Mal wirklich angepisstes lebendes Skelett – ganz im Zentrum der Aufmerksamkeit, so hat mittlerweile Walküre die Hauptrolle übernommen. Immer deutlicher reift sie angesichts der mannigfaltigen Aufgaben.Von der mehrfachen Rettung der Welt bis hin zum Babysitten der kleinen Schwester reichen ihre Questen – wobei im Hintergrund auch erste emotionale Bindungen, die Loslösung vom Elternhaus und das Übernehmen von Verantwortung thematisiert werden. Dies ist aber so geschickt in der rasanten Handlung versteckt, dass es dem Leser kaum auffällt. Und Walküre hat so einiges an Verantwortung auf ihre Schulter geladen bekommen. Nicht nur das Wohl und Wehe der ganzen Menschheit hängen von ihr ab, auch ihre Freunde bauen auf sie als zwar oft aufbrausende, immer aber auch um Ausgleich bemühte Kraft.
Schon im vorhergehenden Band fiel mir auf, dass die Gewaltdarstellungen, die einen breiten Raum in den Büchern einnehmen immer deutlicher werden. Vorliegend wird gemordet, Menschen werden in der Luft zerrissen, Geschöpfe gemartert und geköpft, dass es ein wahres Gemetzel ist. Nun sind wir derartige Darstellungen aus PC-Games und Filmen mittlerweile gewohnt, dennoch denke ich, dass sich die Bücher mittlerweile auch wegen diesen Szenen eher an eine ältere Lesergruppe wenden, also statt vom Verlag empfohlen eher für Leser/innen ab 14 Jahren.
Das Buch selbst liest sich unheimlich spannend und abwechslungsreich auf einen Rutsch durch. Das hohe Tempo, die kurzen Kapitel und ständige Wendungen lassen einen die Seiten förmlich verschlingen.
Fazit
Ein Action-Blockbuster wartet auf die Skulduggery-Begeisterten Leser, in dem aber auch ernste Themen versteckt angesprochen werden: Schmökerlitertaur der besseren, der Skulduggery´schen Art.
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