Nothing more to tell

  • cbj
  • Erschienen: September 2022
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übersetzt von Anja Galic; Hardcover, 420 Seiten

ISBN: 9783570166079

Nothing more to tell
Nothing more to tell
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Julian Hübecker
9101

Jugendbuch-Couch Rezension vonSep 2022

Was haben die drei zu verbergen?

Brynn kehrt nach vielen Jahren nach Sturgis zurück, wo ein Mord an dem Lehrer Mr. Larkin den kleinen Ort erschüttert zurückließ. Die Tat ist nach wie vor unaufgeklärt und die einzigen Zeugen, drei Schüler der Schule, haben nach ihrer Aussage nichts weiter beizutragen. Darunter ist auch Brynns ehemals bester Freund Tripp. Sie vermutet, dass er etwas zu verbergen hat. Doch was kann das sein? Die Wahrheit ist irgendwo in der Vergangenheit zu finden ...

„Wenn das Leben dir Zitronen schenkt, mach Zitronenkuchen draus.“

Brynn träumt von einer journalistischen Karriere, weshalb sie an ihrer Schule in Chicago auch für die Schülerzeitung arbeitet. Eines Tages bricht jedoch jemand in die Redaktion ein und stellt in ihrem Namen Dickpics online, was große Wellen schlägt. Da kommt es ihr gerade recht, dass ihr Vater in ihre alte Heimat Sturgis zurückversetzt wird. Um dennoch im journalistischen Bereich Fuß fassen zu können, bewirbt sie sich um eine Praktikantenstelle beim True-Crime-Format „Motive“. Denn Brynn hat eine Geschichte parat, die viele Jahre zurückliegt, bisher aber ungelöst ist.

Die Rede ist vom Mord an Brynns Lieblingslehrer Mr. Larkin. Dieser wurde erschlagen in einem Wald nahe der Schule von drei Schülern gefunden: Shane, seiner Freundin Charlotte sowie Brynns einstigem besten Freund Tripp. Letzterer hat sie zuvor öffentlich erniedrigt, woraufhin die Freundschaft zerbrach. Der Tod von Mr. Larkin hat den kleinen Ort erschüttert zurückgelassen, doch Brynn ist kurze Zeit später bereits nach Chicago gezogen, weshalb der Fall für sie in weite Ferne gerückt ist.

Obwohl Mr. Larkins Tod nun schon so lange zurückliegt, ist die Sache nach wie vor präsent. Die Schule will einen Gedenkgarten für ihn aufbauen – doch da tauchen merkwürdige Botschaften auf, die vermuten lassen, dass auch der Lehrer einiges zu verbergen hatte. Zudem gleichen sich die Aussagen von Shane, Charlotte und Tripp bis aufs Wort, was Brynn verdächtig erscheint. Um eine Chance bei „Motive“ zu bekommen, hängt sie sich an den Fall ran und kommt dabei vielen weiteren Ungereimtheiten auf die Spur.

Vielschichtig bis zum Ende

Nun durfte die Jugendbuch-Couch schon einige Bücher von der Thriller-Queen Karen M. McManus lesen und weiterempfehlen. Und obwohl alle durchweg spannend sind, kommt doch keins an ihr erstes Buch One of us is lying sowie die Fortsetzung One of us is next heran. Doch es scheint, als hätte die Autorin zur alten Form zurückgefunden, denn man fühlt sich schnell zurückgeworfen zu dem raffinierten Verwirrspiel, das an der Bayview High stattgefunden hat. Eine Schule als Ort des Geschehens funktioniert einfach immer wieder. Vielleicht ist auch dieses Buch daher so gut.

Es beginnt bereits sehr spannend, als Brynn bei „Motive“ zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Dadurch lernt man sie zum einen besser kennen, andererseits kommt man auch leicht in die Geschichte von Sturgis rein. Das Ganze in ein True-Crime-Setting zu verpacken ist klug, wenngleich dies im weiteren Verlauf keine große Rolle mehr spielen wird. Stattdessen rückt die einstige Freundschaft zu Tripp sowie seine eigene Vergangenheit in den Fokus, die geprägt ist durch die Abwesenheit seiner Mutter. Dass diese auf einmal im Ort auftaucht, bringt einige Wendungen hervor, die geschickt eingespielt werden.

Natürlich ist auch das Leben von Mr. Larkin von Bedeutung. Wie gut die einzelnen Enden verknüpft sind, offenbart sich erst nach und nach. Die Erklärung ist vielschichtig, ohne an Übersichtlichkeit zu verlieren. Die Lösung nach und nach zu erkunden, macht Spaß, wenngleich die Identität des Täters wenig überraschend ist. Das stört in diesem Fall aber wenig, weil man dennoch mit einem Oho-Effekt das Buch beendet.

Fazit

Karen M. McManus weiß noch immer zu überraschen. Ihre Art zu schreiben ist ein Garant für packende Unterhaltung. Das einzige Manko: Nun muss man wieder einige Zeit auf Nachschub warten.

Nothing more to tell

Karen M. McManus, cbj

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