07.2015 Katrin Lankers wurde 1977 geboren und wuchs in Bonn auf. Schon während ihres Journalistik Studiums sammelte sie zahlreiche Presseerfahrungen und absolvierte mehrere Auslandspraktika u.a. in New York und Mexiko City. Nach dem Studium arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen, auch digitaler Art, bis 2007 ihr erstes Buch in Zusammenarbeit mit ihrer Mutter, der Schriftstellerin Iris Schürmann-Mock, erschien. Katrin Lankers hat seitdem schon mehrere Bücher geschrieben, neben einem historischen Jugendroman vor allem Bücher, die sich an Mädchen richten. In unserem Interview verrät uns die sympathische Autorin, dass sie an ihrem ersten Roman für Erwachsene arbeitet, aber auch eine neue Buchreihe für Jugendliche plant. Katrin Lankers lebt heute mit ihrem Mann, zwei Kindern und zwei "Stubentigern" in Bornheim bei Bonn.
Ich habe schon als Kind Bücher eher verschlungen als gelesen.
Jugendbuch-Couch:
Was lesen Sie selbst gerne?
Katrin Lankers:
Alles Mögliche querbeet. Allerdings mit einer klaren Vorliebe für Bücher, in denen Liebe, Reisen und das Thema Freundschaft eine Rolle spielen. Spannend sollte es natürlich auch sein, aber nicht so spannend, dass ich dreimal kontrollieren muss, ob die Terrassentür abgesperrt ist, bevor ich ins Bett gehe.
Jugendbuch-Couch:
Welche Art Bücher haben Sie selber gern als Teenager gelesen?
Katrin Lankers:
Ich habe schon als Kind und auch Jugendliche Bücher eher verschlungen als gelesen, deshalb hier nur ein paar Bücher, die mich ganz besonders fasziniert und geprägt haben. Los geht es natürlich mit der starken Pippi Langstrumpf, dicht gefolgt von der großartigen Ronja Räubertochter. Später war ich gefesselt von den Büchern von Tonke Dragt, Madeleine LEngle, Christine Nöstlinger, Katarina von Bredow
und das war jetzt wirklich nur eine winzige Auswahl.
Jugendbuch-Couch:
Gibt es reale Personen, die Sie zu Ihren Figuren z.B. zu Maxi und ihren Mitbewohnern in « Verrückt nach New York » inspiriert haben?
Katrin Lankers:
Ja, gibt es, aber ich werde sicher nicht verraten, wer das ist. Allerdings kopiere ich niemals Personen eins zu eins. Es sind mehr Wesenszüge, Eigenschaften oder auch mal das Aussehen, was ich für meine fiktiven Charaktere abschaue.
Jugendbuch-Couch:
Wer darf als erstes Ihre Manuskripte testlesen?
Katrin Lankers:
Grundsätzlich meine Mutter. Sie ist selbst Autorin und meine beste und schärfste Kritikerin. Aber wenn etwas, das ich schreibe, bei ihr durchgeht, weiß ich, dass ich richtig liege. Mein Mann darf auch, wenn er will er gehört ja nicht unbedingt zur Zielgruppe.
Jugendbuch-Couch:
Verrückt nach New York war ja von Anfang an als Serie mit vier Büchern geplant. Wie lange haben Sie daran geschrieben? Von der Ideen-Sammlung, bis zum letzten Satz?
Katrin Lankers:
Ui, lange! Zumindest für meine Verhältnisse. Insgesamt hat es fast eineinhalb Jahre gedauert.
Jugendbuch-Couch:
Wie lange oder wie oft haben Sie dazu New York besucht? Welche Eindrücke haben Sie dort sammeln können?
Katrin Lankers:
Ich habe selbst eine Zeitlang in New York gelebt, für ein Praktikum bei einer kleinen Zeitschrift, genau wie meine Protagonistin Maxi. Einige der Erlebnisse, die ich in Verrückt nach New York beschrieben habe, sind tatsächlich genauso passiert (zum Beispiel das erste Kapitel von Band 1!). Da das schon ein paar Jahre her ist, bin ich letztes Jahr mit meiner besten Freundin nochmals auf Recherchereise in dieser umwerfenden Stadt gewesen. Im Januar übrigens und es herrschten minus 10 Grad! Wir sind trotzdem jeden Tag rumgelaufen, bis wir unsere Füße nicht mehr gespürt haben, haben z.B. den lebendigen Stadtteil Williamsburg erforscht, wo Maxi in der Pinkstone-WG zuhause ist, und viele andere Orte, die auch in der Serie vorkommen. Wer mehr wissen will, sollte mal einen Blick in das kostenlose Bonus-E-Book Verrückt nach New York Tipps und Trends aus der Lifestyle-Metropole werfen!
Jugendbuch-Couch:
Könnten Sie sich vorstellen, mal etwas ganz anderes zu schreiben? Vielleicht einen Krimi?
Katrin Lankers:
Ich schreibe sehr gern Jugendbücher und habe mich dabei auch schon in verschiedenen Genres ausprobiert. Ein Krimi war sogar schon dabei! Aber ich lande dann schließlich doch wieder beim Thema Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden.
Jugendbuch-Couch:
Wie sieht Ihr perfekter Schreibtag aus bzw. wann schreiben Sie meistens?
Katrin Lankers:
Da ich neben dem Schreiben auch noch Mutter von zwei kleinen Kindern bin, beschränkt sich mein perfekter Schreibtag auf den Vormittag. Er ist perfekt, wenn ich kein krankes Kind zuhause habe, die Wäsche gefaltet ist und die Steuererklärung schon abgegeben. Im Idealfall schreibe ich dann von neun bis drei. In der Regel gibt es einen solchen Tag höchstens einmal pro Monat.
Jugendbuch-Couch:
Hatten sie auch schon mal eine Schreibblockade?
Katrin Lankers:
Die Frage müsste lauten: Wann hatte ich mal keine Schreibblockade?! Okay, im Ernst. Das kommt sehr oft vor. Manchmal ist es nur ein kleiner Hänger, dann reicht es, in die Küche zu gehen, die Spülmaschine auszuräumen und plopp kommt die nächste Idee von allein. In schwereren Fällen helfen ausgedehnte Spaziergänge oder sehr viel Schokolade.
Jugendbuch-Couch:
Haben Sie auch Autorenfreunde, die Ihnen in solchen Situationen eventuell mit Rat und Tat zur Seite stehen könnten?
Katrin Lankers:
Ich bin sehr froh, gut vernetzt zu sein. Ich bin Mitglied bei DeLia, der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautoren. Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen dort ist in jeder Hinsicht unersetzlich. Aber auch hier vor Ort kenne ich zum Glück einige wunderbare Kolleginnen, mit denen ich beim Kaffee über aktuelle Projekte brüten oder mich zum Schreiben treffen kann. Ansonsten würde ich an meinem Schreibtisch wohl auch zu sehr vereinsamen!
Jugendbuch-Couch:
Bestimmt werden Sie oft in Interviews das Gleiche gefragt. Welche Fragen können sie nicht mehr lesen und welche Frage würden Sie gerne einmal beantworten?
Katrin Lankers:
Diese Fragen hier fand ich sehr interessant, keine Sorge. Eine Frage, die ich gar nicht leiden kann die aber zum Glück auch nur selten gestellt wird: Ist Schreiben für Sie Hobby oder Beruf? Was mich noch nie jemand gefragt hat: Welche Schuhgröße ich habe (39 aber wen interessiert das schon?). Dafür wurde ich mal nach einer Lesung von einer Schülerin, die die ganze Zeit mit ihrer Freundin gequatscht hatte, gefragt, ob sie mich etwas fragen dürfe. Ich bejahte überrascht, dass sie überhaupt etwas mitbekommen hatte. Darauf sie: Wo haben Sie diese coolen Schuhe gekauft?
Jugendbuch-Couch:
Was dürfen wir als nächstes von Ihnen erwarten?
Katrin Lankers:
Ich habe zwei Projekte in Planung. Erstens eine neue Buchreihe für Jugendliche, die Richtung Krimi (aber natürlich mit Liebe) gehen wird. Und zweitens Trommelwirbel meinen ersten Roman für Erwachsene. Darauf freue ich mich auch schon sehr, weil er mitten aus (meinem) Leben gegriffen sein wird.
Jugendbuch-Couch:
Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben alle unsere Fragen zu beantworten.
Das Interview führte Andrea Delumeau im Juni 2015.
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