RIVERDALE

von Marcel Scharrenbroich

Mamaroneck 10543

In diesem rund 20.000 Seelen-Städtchen, im Bundesstaat New York, begann bereits im Dezember 1941 eine Erfolgsgeschichte, ohne die es die beliebte Netflix-Serie „Riverdale“ nie gegeben hätte.

In der 22. Ausgabe der amerikanischen „Pep Comics“ hatte der wohl bekannteste Rotschopf der Pop-Kultur seinen ersten Auftritt… gut, Pumuckl mal ausgenommen. Der Teenager Archibald Andrews kam mit seinen markanten Sommersprossen beim jungen Publikum bald so gut an, dass sich der bereits 1939 gegründete Verlag MLJ Comics – mit Sitz im besagten Städtchen Mamaroneck - 1946 nach seinem populären Aushängeschild benannte: „Archie Comics“.

Das „Archie“-versum

Der von Vic Bloom, Bob Montana und Herausgeber John L. Goldwater erdachte „Archie“ Andrews und seine Freunde Forsythe Pendleton „Jughead“ Jones III, Elizabeth „Betty“ Cooper und Multi-Milliardärs-Tochter Veronica „Ronnie“ Lodge erlebten in ihren bodenständigen Geschichten Abenteuer der seichteren Art, die Teenager der damaligen Zeit ansprachen und welche sich mit den sympathischen Charakteren identifizieren konnten. Pro Ausgabe brachten sie es auf vier abgeschlossene Stories.

Zwischen 1958 und 1991 erschien dann die Comic-Reihe „Life with Archie“, die die kurzen Geschichten der Original-Serie ausdehnte und abenteuerliche Elemente einstreute. Außerdem schlüpften die Charaktere hier ins Superhelden-Kostüm oder ermittelten als Geheimagenten. 2010 folgte eine weitere Reihe von „Life with Archie“, die im September 2014 mit Ausgabe 37 ihr Ende fand. Hier wurden zwei parallele Handlungsstränge erzählt. In einem war Archie mit Betty liiert, während im anderen Universum Veronica die Frau an seiner Seite war. Bereits im vorletzten Heft fand Archie tragisch den Tod, als er versuchte, seinen langjährigen Freund - und mittlerweile Senator - Kevin Keller vor einem Attentat zu retten. Keller wurde übrigens erst 2010 im „Archie“-Universum eingeführt und war der erste offen homosexuelle Charakter der Comics. Sein Debüt feierte er in Ronnies Solo-Reihe „Veronica“ #202.

Dass Archie nicht lange den Radieschen von unten beim Wachsen zuschaute, dürfte klar sein. Schon 2013 erschien mit „Afterlife with Archie“ ein weiterer Ableger, der den Grundstein für eine wahre Flut an Horror-Geschichten liefern sollte. Riverdale sieht sich einer Zombie-Apokalypse gegenüber und was sich schon thematisch nach einer härteren Gangart anhört, spiegelte sich auch in den Comic-Panels wieder. Der Titel richtete sich erstmalig nicht an eine jüngere Zielgruppe und sparte nicht mit verstörenden Sequenzen. Um sich von den regulären Geschichten abzugrenzen, wurde 2015 das hauseigene Imprint „Archie Horror“ gegründet. Neben „Afterlife with Archie“ wurde hier auch die neue Spin-off-Serie „Chilling Adventures of Sabrina“ ausgelagert, deren erster Solo-Band noch unter dem regulären „Archie Comics“-Banner erschien. Moment… Sabrina? Die Hexe? Ja… ganz genau die! Sabrina Spellman stammt nämlich ebenfalls aus dem „Archie“-Kosmos und feierte ihren Einstand bereits 1962 in „Archie’s Madhouse“ #22. Die von Autor George Gladir und Zeichner Dan DeCarlo kreierte Teenie-Hexe bekam ihre eigene fortlaufende Comic-Serie 1971 unter dem Namen „Sabrina the Teenage Witch“.

Ursprünglich mit einem Einzelheft gestartet und mittlerweile auf eine regelmäßig erscheinende Reihe ausgeweitet, erscheinen auch Jugheads übersinnliche Grusel-Abenteuer unter dem „Archie Horror“-Label. „Jughead: The Hunger“ läuft seit 2017 erfolgreich und auch Veronica Lodge bekommt seit 2018 mit „Vampironica“ ihren monatlichen Auftritt. Ganz frisch auf dem amerikanischen Comic-Markt sind die Mini-Serien „Jughead: The Hunger vs. Vampironica“ sowie „Blossom 666“. Letztere befasst sich mit den Zwillingen Cheryl und Jason Blossom, die regelmäßigen „Riverdale“-Zuschauern natürlich keine Unbekannten sind. Die fünfteilige Reihe startete im Januar 2019.

Ebenfalls aus der TV-Serie dürfte die fiktive Band „Josie and the Pussycats“ bekannt sein. Ihre musikalischen Comic-Abenteuer erschienen zwischen 1963 und 1982. Inklusive einiger Einzelausgaben umfassten die Geschichten von Josie, Melody und Valerie 106 Ausgaben. Im September 2016 erschienen neue Stories der Band, die im aktuellen „Riverdale“-Universum angesiedelt sind. 2001 schafften die Rock-Ladies sogar den Sprung auf die große Leinwand. Mit den Schauspielerinnen Rachael Leigh Cook, Tara Reid und Rosario Dawson einigermaßen prominent besetzt, blieb der große Hit zwar aus, kann aber auf eine treue Fan-Gemeinde zurückblicken. Ein satirischer Seitenhieb auf Konsumgesellschaft und Musikindustrie, der mit zahlreichen Pop-Kultur-Referenzen gut und kurzweilig unterhalten kann.

Erwähnenswert und gleichzeitig mehr als skurril sind auch diverse Crossover zwischen „Archie“-Charakteren und anderen beliebten Marken: So trifft Archie in „Teenage Mutant Ninja Turtles meet Archie“ zum Beispiel auf die vier Kampfkröten aus New York, trifft auf Marvels „Punisher“, wo auch „Wolverine“ mal kurz reinschaut, streift mit TV-Batman Adam West in „Archie meets Batman '66“ gemeinsam durch Gotham City, hat es in „Archie vs. Sharknado“ mit den fliegenden Trash-Haien zu tun und legt sich in „Archie vs. Predator“ sogar mit dem Arnie-Kumpel und Trophäen-Jäger aus dem All an. Die „Riverdale“-Ladies statten währenddessen dem DC- Universum einen Besuch ab und erleben in „Harley & Ivy meet Betty & Veronica“ haarsträubende Abenteuer. Unglaublich… kann man sich nicht ausdenken, oder???

Eine besondere Empfehlung möchte ich den Comic-Freunden unter Euch noch für die Mini-Serie „Betty & Veronica“ aussprechen. Diese erschien in drei Teilen zwischen 2016 und 2017 und wurde von niemand geringerem als Comic-Genie Adam Hughes in Szene gesetzt. Seine realistischen Zeichnungen sind der Wahnsinn und mehr als nur einen Blick wert. Seit Februar 2019 erscheint zudem eine brandneue, fünfteilige „Betty & Veronica“ Mini-Serie unter dem Banner „Archie Forever“, die sich stilistisch aber sehr von der vorherigen Reihe unterscheidet.

So… nun aber genug von bunten Bildern. Wenden wir uns einem anderen Medium zu, welches uns langsam aber sicher – mit kurzem Abstecher über Greendale - nach „Riverdale“ führt…

„Archie“ und die Gang im TV

1968 fiel der Startschuss für die kurzlebige Zeichentrick-Serie „The Archie Show“, die vom US-Network CBS im Rahmen der Samstagmorgen-Cartoons auf Sendung ging. Realisiert wurde die Show von der Produktionsfirma Filmation, die unter anderem bekannt war für „The New Adventures of Superman“, „Star Trek: The Animated Series“, „The New Adventures of Gilligan“, „He-Man and the Masters of the Universe“ oder „BraveStarr“. Kinder der 80er werden mit einem nostalgischen Seufzen an diese (zwar schlecht gealterten, aber) kultigen TV-Perlen denken.

Bevor 1969 die zweite Serie unter dem Titel „The Archie Comedy Hour“ ausgestrahlt wurde, platzierte man im gleichen Jahr noch das 30-minütige TV-Special „Archie and his new Pals“, in dem auch Sabrina Spellman ihren Zeichentrick-Einstand gab. „The Archie Comedy Hour“ verlängerte die Laufzeit gegenüber dem Vorgänger-Format auf – wie man am Titel schon erahnen kann – eine ganze Stunde und füllte diese nicht mit einer durchgängigen Handlung, sondern kurzen Episoden, kleinen Einspielern und… Musik. Unglaublich, aber wahr: Die Zeichentrick-Charaktere formierten sich zu einer Band, mit dem Namen *Trommelwirbel* „The Archies“… wer hätte das gedacht? Noch unglaublicher, aber ebenfalls wahr: Mit ihrem Song „Sugar, Sugar“ landeten sie 1969 auf Platz 1 der amerikanischen Billboard-Charts und sorgten für den größten Hit des Jahres! Gut, die Nummer wurde nicht rein zufällig zum Top-Seller, wie man bestimmt schon vermutet hat, denn dahinter steckt durchaus strategisches Kalkül. Ein vorher sorgfältig zusammengeklöppeltes Erfolgsteam von Produzenten und Musikern nutze die Popularität und TV-Präsenz von „Archie“ und seinen plötzlich ach so musikalischen Kollegen als Vehikel, um die Nummer in die richtige Richtung zu stoßen. Mit Erfolg, denn den Song hat bestimmt jeder schon einmal gehört und das süß-klebrige „Sugar, Sugar“ avancierte über die Jahre zum absoluten Bubblegum-Evergreen. Marketing ist eben DOCH alles!

Nach der flotten Comedy-Stunde folgte 1970 „Archie’s Funhouse“, welches den Zeichentrick-Archie auf einer Bühne vor einem realen Publikum agieren ließ. Für dieses Format wurden einzelne Teile von „The Archie Show“ wiederverwertet.

Die flotten Damen von „Josie and the Pussycats“ rockten sich dann ab 1970 für insgesamt 16 Episoden durch die TV-Landschaft. Anders als die bisherigen Serien wurde diese von den Hanna-Barbera Studios produziert, deren Cartoons deutlich hochwertiger erschienen. Am bekanntesten dürften die Hanna-Barbera-Produktionen „Familie Feuerstein“, „Yogi Bär“, „Scooby Doo“ und „Die Jetsons“ sein. Nicht zu vergessen, die legendären Abenteuer von „Tom & Jerry“, die ebenfalls von William Hanna und Joseph Barbera für die MGM-Studios produziert wurden.

1972 durften die „Pussycats“ samt Frontfrau „Josie“ nochmals für 16 Episoden ran. In „Josie and the Pussycats in Outer Space“ verschlug es die Band nämlich in die Weiten des Alls. Durch ein Missgeschick bei einem Fotoshooting landeten die Mädels in einer startklaren Rakete und düsten im nächsten Moment auch schon dorthin, wo noch nie jemand gewesen war. Was für ein Zufall… letzte Woche ist mir genau das gleiche passiert.

Zwischen 1971 und 1973 liefen dann „Archie’s T.V. Funnies“. Hier leitete die Gang ihren eigenen, fiktiven Fernsehsender und füllte die Sendezeit mit Cartoons, die aus den Comic-Seiten der amerikanischen Newspapers bekannt und beliebt waren.

Ein Jahr vor „Archie’s T.V. Funnies“ gestartet, dafür aber auch ein ganzes Jahr länger auf Sendung, waren die Abenteuer von „Sabrina the Teenage Witch“. So zauberte sich die charmante Jung-Hexe durch 31 Episoden ihrer ersten eigenen Serie, die überraschend gut beim Publikum ankam. Barbara Eden und Elizabeth Montgomery als Samantha haben in „Bezaubernde Jeannie“ und „Verliebt in eine Hexe“ bereits bewiesen, dass sympathisch-charmanter Hokuspokus glänzend im TV unterhalten kann.

Dass die patriotischen Amerikaner gerne mal zum Größenwahn neigen, zeigte sich dann von 1974 bis 1976 mit „The U.S. of Archie“. Die bekannten Figuren stellten dort historische Ereignisse der amerikanischen Geschichte dar… natürlich in ihrer ganz eigenen Art und Weise. Naja, wer’s braucht…

In „The New Archie and Sabrina Hour“, die gleichzeitig auch die letzte „Archie“-Arbeit von Filmation darstellte, trafen Rotschopf Andrews und Teenie-Hexe Spellman erneut aufeinander. Die insgesamt 13-teilige Show aus dem Jahr 1977 bestand pro Folge aus drei Cartoons, von denen die 30- minütige Mitte den Hauptteil ausmachte. Auch hier wurde Material der ersten Serie wiederverwertet.

Obwohl Filmation nicht mehr mitmischte, wurde die Gang von den Rechteinhabern nicht fallengelassen. Wie auch, wenn die Comics sich immer noch regelmäßig gut verkauften? Ende 1987 kehrten „The New Archies“ für 14 Episoden auf die US-Bildschirme zurück. Die Serie von DiC Animation City, die auf NBC zu sehen war, unterschied sich deutlich vom bisherigen Look der Charaktere. Äußerst gewöhnungsbedürftig.

Im Oktober 1999 startete dann mit der ersten Folge die insgesamt 40-teilige Show „Archie’s Weird Mysteries“. Optisch orientierte man sich hier wieder mehr an den Original-Charakteren, welche eine gewisse Ähnlichkeit mit den aktuellen „Riverdale“-Protagonisten nicht von der Hand weisen können. Inhaltlich ging es reichlich mysteriös zu und es durfte sich seicht gegruselt werden.

Zwischen 1999 und 2014 entstanden dann noch drei weitere „Sabrina“-Serien. Während sich „Sabrina: The Animated Series“ und der inhaltliche Nachfolger „Sabrina’s Secret Life“, in dem die Hexe zwei Jahre älter ist als im Vorgänger, im gelungenen und fröhlich-bunten Cartoon-Look präsentierten, flachte die Serie „Sabrina: Secrets of a Teenage Witch“ der französischen MoonScoop Group deutlich ab. Die 26 Folgen stammten allesamt aus dem Rechner und wirkten extrem seelenlos. Bei uns lief die computeranimierte Serie unter dem Titel „Sabrina – Verhext nochmal!“, während beide Vorgänger in Deutschland als „Simsalabim Sabrina“ ausgestrahlt wurden.

Aus Fleisch und Blut

Bleiben wir direkt bei der jungen Halb-Hexe, die auch in ihrer real gefilmten Sitcom bei ihren beiden Tanten Zelda und Hilda lebte. Vor der langlebigen Serie begann alles mit dem TV-Film „Sabrina und die Zauberhexen“, welcher 1996 auf dem US-Sender Showtime lief und als inoffizieller Pilotfilm angesehen werden kann… auch, wenn bis auf Melissa Joan Hart fast jede Rolle neu besetzt wurde. Auch hörte sie hier noch nicht auf den Namen Spellman, sondern wurde als Sabrina Sawyer eingeführt. Dann ging der charmante Spuk in Serie…

Mit „Sabrina – Total verhext!“ (Originaltitel: „Sabrina, the Teenage Witch“) verzauberte die namensgebende Titelheldin (Melissa Joan Hart) nicht nur ihren Schwarm Harvey Kinkle (Nate Richert). Hohe Einschaltquoten sorgten dafür, dass es die Serie zwischen 1996 und 2003 auf stolze 163 Folgen in 7 Staffeln brachte. Dies ist unter anderem auch dem sprechenden Kater Salem (Originalstimme: Nick Bakay) zu verdanken, dessen bissiger Humor für die meisten Lacher sorgte. Ausführende Produzentin der Show war bis 2003 Paula Hart, die Mutter von Hauptdarstellerin Melissa Joan Hart. Diese übernahm im späteren Verlauf der Sitcom ebenfalls einen Produzenten-Posten und führte zudem bei einigen Folgen Regie, während Salem-Sprecher Nick Bakay diverse Drehbücher beisteuerte. Im Jahr 2000 ließ der Sender ABC „Sabrina, the Teenage Witch“ fallen. Mit Staffel 5 wurde beim Network The WB aber noch im gleichen Jahr ein neues Zuhause gefunden. Die inhaltlichen Änderungen, die mit Sabrinas College-Studium einhergingen, taten der Produktion aber nicht gut und auch das Besetzungs-Karussell drehte sich munter im Kreis. Sabrinas Tanten Zelda (Beth Broderick) und Hilda (Caroline Rhea) verließen die Show, Dauerlover Harvey wurde schon früher herausgestrichen, nur um wenige Staffeln später wieder zum Stamm-Cast zu gehören, alte Freunde gingen und neue Bekanntschaften kamen. Auch die gewohnte Umgebung musste der neuen Wohngemeinschaft weichen, die von dort an als Sitcom-typische Kulisse zum Dreh- und Angelpunkt der Episoden wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Serie sich aber schon selbst entwachsen… was natürlich auch daran liegen konnte, dass Sabrina-Darstellerin Melissa Joan Hart zum Ende schon stramm auf die 30 zuging.

Während der dritten Staffel wurde 1998 noch der Fernsehfilm „Sabrina verhext in Rom“ (OT: „Sabrina Goes to Rome“) gedreht, der die Sitcom-Pfade verließ und sich um das „Familiengeheimnis“ der Spellmans drehte, welches Sabrina in der ewigen Stadt zu entschlüsseln versuchte. Inszeniert hatte den harmlosen Spaß der ungarische Regisseur Tibor Takács, dessen größter Erfolg noch der Teenie-Horror „Gate – Die Unterirdischen“ aus dem Jahr 1987 sein dürfte.

1999 folgte mit „Sabrina verhext Australien“ (OT: „Sabrina, Down Under“) ein ähnliches Special in Spielfilmlänge. Erneut reiste Sabrina hier mit ihrer Freundin Gwen ins Ausland und erneut endete es wieder in einem übernatürlichen Abenteuer. Diesmal musste Sabrina einer Gruppe Meerjungfrauen und -männern behilflich sein, die sich durch die Verschmutzung der Gewässer in großer Gefahr befanden. Außerdem bekam der Zuschauer hier Kater Salem in seiner menschlichen Gestalt zu sehen. Regie führte hier Kenneth R. Koch, der auch immer wieder einzelne Episoden der Serie in Szene setzte.

„Chilling“… nicht „chillig“

2018 holte der Streaming-Riese Netflix dann zum großen Schlag aus und hat Miss Spellman eine Runderneuerung verpasst! Mit „Chilling Adventures of Sabrina“ entfernte man sich, so weit man sich nur entfernen kann, vom ehemaligen Heile-Welt-Sitcom-Gerüst und orientierte sich stark an der gleichnamigen Comic-Vorlage, die ebenfalls sehr düster aus der Hexen-Welt berichtet. Kein Wunder… hat man es doch nun mit einem gänzlich anderen Sabrina-Universum zu tun, welches in keinerlei Verbindung zum familienfreundlichen Comedy-Ableger steht. Dafür steht „Chilling Adventures of Sabrina“ aber in enger Verbindung mit „Riverdale“! Angesiedelt im gleichen Universum, findet das beschauliche Riverdale sogar schon Erwähnung in Horror-Sabrinas erster Staffel. Allzu groß ist die Entfernung auch nicht, sind die beiden Handlungs-Orte doch nur durch den Sweetwater River getrennt.

Schauplatz der Handlung ist das Städtchen Greendale, in dem Sabrinas Tanten Zelda (Miranda Otto) und Hilda (Lucy Davis) ein Beerdigungsinstitut führen. Pünktlich zu ihrem 16. Geburtstag soll die sympathische Halb-Hexe (Kiernan Shipka) bei einem satanischen Ritual dem dunklen Lord ihre Treue schwören. Dies würde allerdings bedeuten, dass Sabrina fortan die „Akademie der Unsichtbaren Künste“ besuchen müsste, was sie von ihren Freunden und ihrem geliebten Harvey (Ross Lynch) trennen würde. Hin- und hergerissen zwischen ihrem Dasein als Hexe und Sterbliche, muss Sabrina sich allerlei Gefahren auf ihrem Weg zur Selbstfindung stellen. Ihren Freundinnen Roz (Jaz Sinclair) und Susie (Lachlan Watson) kann sie sich nicht anvertrauen, da diese nichts von ihrer dunklen Seite wissen, von den „Unheimlichen Schwestern“ Prudence (Tati Gabrielle), Agatha (Adeline Rudolph) und Dorcas (Abigail Cowen) ist ebenfalls keine Hilfe zu erwarten, da die Halb-Hexe ihnen ein Dorn im Auge ist und Highschool-Lehrerin Mary Wardwell (Michelle Gomez) fällt flach, weil sie gerade vom Dämon Lilith besessen ist, der dem Hohepriester Faustus Blackwood (Richard Coyle) folgt. Dieser will Sabrina mit aller Macht auf die „Dunkle Seite“ ziehen.

Die ersten zehn Folgen, die seit Oktober 2018 bei Netflix zum Abruf bereitstehen, haben Fans und Kritiker gleichermaßen überzeugt. Die Macher haben nicht übertrieben als sie behaupteten, dass man sich an Horror-Klassikern wie „Der Exorzist“ und „Rosemaries Baby“ orientieren wollte. Diesen düsteren Ton haben sie komplett getroffen. Mystery und Horror, bei dem es auch mal blutig werden kann, sind hier an der Tagesordnung. Visuell hervorragend in Szene gesetzt, kann man auch auf einen tollen Cast blicken. Allen voran, die talentierte Newcomerin Kiernan Shipka („Carriers“, „Die Tochter des Teufels“ und TV-Serie „Mad Men“). Auch die Nebenrollen sind hervorragend besetzt, mit Miranda Otto („Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“, „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“, „Krieg der Welten“, „I, Frankenstein“), Lucy Davis („Shaun of the Dead“, „Wonder Woman“), Michelle Gomez (TV-Serien „Doctor Who“ und „Gotham“) und ebenfalls Neuentdeckung Chance Perdomo als Cousin Ambrose Spellman, der das Familien-Anwesen durch eine magisch auferlegte Strafe nicht verlassen darf und kann.

Eine zweite Staffel steht bereits in den Startlöchern und um die Wartezeit zu überbrücken, wurde zur Weihnachtszeit bereits das Special „Ein Winternachtstraum“ zur Verfügung gestellt, welches die Brücke zu den zehn neuen Episoden baut, die ab dem 5. April 2019 an den Start gehen.

Infos zu RIVERDALE bei NETFLIX

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