Ich packe
meinen Koffer...

Auf Reisen gehen – mit der richtigen Lektüre

In diesem Jahr ist das mit dem Kofferpacken gar nicht so einfach. Viele Reisen, die schon lange geplant waren, mussten wegen der Maßnahmen rund um Corona verschoben werden, die meisten fielen ganz ins Wasser. Natürlich sind die Enttäuschungen groß, hätten wir uns doch alle die Ferien- und Urlaubszeit anders vorgestellt.

Aber im Park, im heimischen Garten oder auf dem Balkon kann man auch ganz wunderbar auf Reisen gehen – mit dem richtigen Buch, das uns in ferne Länder und auf große und kleine Abenteuer mitnimmt, das einem das Gefühl von Freiheit, die frische Meeresbrise und wärmende Sonnenstrahlen schenkt. Kurz: Einmal abtauchen in eine ganz andere Welt.

Mit einem alten VW-Bus oder Campingwagen neue Wege entdecken – ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit
Hans Jürgen Feldhaus – "Kurve kriegen! Roadtrip mit Wolf"

Vincents Urlaubspläne sind über den Haufen geworfen, als seine Freundin absagt. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet eine ungeplante Reise zu einem neuen Lebensgefühl werden wird? Mit an Bord sind die chaotische, jedoch spontane Betty; Leander, der überraschend doch mit von der Partie ist; Freddie, die einer tickenden Zeitbombe gleicht; Ruben, der die Bande mit seinen Kochkünsten begeistern kann; und ein echter Wolf – so die Theorie. Im alten VW-Bus führt die Reise nicht nach Plan, Spontaneität und Unbesonnenheit sind das Motto.

Die wild zusammengewürfelte Truppe nimmt den Leser mit auf einen federleichten Roadmovie, bei dem die Freunde statt in Sizilien in Korsika landen, wo ein Wolfshund nun eher ein Wolf oder doch ein Hund ist, während Freundschaften entstehen oder neu entdeckt werden müssen.
Rezension auf der Jugendbuch-Couch

Mit der Clique Abenteuer erleben und spontane Trips bestreiten
Sarah Jäger – "Nach vorn, nach Süden"

Jo ist schuld: Dass unsere Ich-Erzählerin den Spitznamen „Entenarsch“ bekam; dass die nette Marie, die sich in Jo verliebt hat, nun immer trauriger wird, weil er einfach so verschwunden ist; dass die Clique sich nun zusammenraufen muss, um ihn wiederzufinden. Daher macht sich die eigenwillige Gruppe in einer altersschwachen Karre und mit „Entenarsch“ am Steuer auf die Reise – im Hochsommer, auf Bundesstraßen, ganz vorsichtig, weil mit mäßiger Fahrpraxis.

Es gibt kein Ziel, keine Pläne und noch weniger Geld – stattdessen haben die vier viel Zeit. Es ist ein fragwürdiges Abenteuer: Nicht einmal richtig befreundet, aber irgendwie boxt man sich durch alle Widrigkeiten der Reise und entdeckt etwas Entscheidendes: Manchmal ist die Fahrt aufregender, spannender und einfach besser als das Ankommen! Sarah Jäger erzählt die Geschichte mit Frische und viel Elan, dass man meint, den Sommer riechen und schmecken zu können.
Rezension auf der Jugendbuch-Couch

Einfach mal raus, den Alltagstrubel vergessen, das Handy zuhause lassen
Jessi Kirby – "Offline ist es nass, wenn’s regnet"

Maris Welt besteht nur noch aus Social Media: die meisten Clicks, immer mehr Abonnenten, ständig neuer Content. Dadurch verliert sie nicht nur den Bezug zu sich selbst, sondern auch zur ihrer Cousine Bri, die immer als beste Freundin an ihrer Seite war. Nun ist sie tot und Mari schuldet ihr ein letztes Abenteuer. Ohne Handy macht sie sich auf eine Wanderung durch den Yosemite-Nationalpark und beginnt, ihr Leben neu zu reflektieren.

Wanderschuhe an, Rucksack gepackt, Wanderkarte bereit – wie befreiend eine Auszeit fernab des Trubels um Schule, Eltern und ohne den Druck, immer neue Klamotten haben zu müssen, sein kann, verrät Jessi Kirby eindrücklich. Die Natur erlaubt auch uns durchzuatmen – egal ob allein oder als Gruppe, macht euch auf den Weg!
Rezension auf der Jugendbuch-Couch

Sommer, Sonne, große Liebe
Catherine Rider – Kiss me in Palm Springs

Wer kommt nicht bei der Vorstellung eines Sommer-Flirts ins Schwärmen? Für Sasha, die eigentlich Quinn Jackson heißt, sieht es anfangs nicht danach aus. Die Reise nach Palm Springs, Kalifornien, geschieht eher aus der Not heraus, ihr einziger Lichtblick ist die erste Klasse, in die man sie auf dem Flug versehentlich gesteckt hat. Denn ausgerechnet ein Jackson Quinn, genannt Jay, hat den gleichen Flug gebucht – und er sitzt nun auf Sashas Economy-Platz. Was für ein Desaster! Oder? Dass sie auch noch zusammen in ein Luxuszimmer des hiesigen Hotels gebucht wurden, ist den beiden gar nicht recht – zumindest zu Anfang…

Catherine Rider ist bekannt für ihre Lovestorys rund um die Welt. Dieses Buch vermittelt nicht nur das Brutzeln der Sonne auf der Haut, das Gefühl von Sommerurlaub mit faulem Liegen am Pool, sondern ist auch die optimale Lektüre an heißen Tagen – nicht groß Nachdenken, sondern einfach zum Genießen!
Rezension auf der Jugendbuch-Couch

In die Hitze des Outbacks entfliehen – Mitten ins Nirgendwo
Anne Freytag – Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte

Australien gilt als der trockenste Kontinent: endlose Wüsten, brüllende Hitze und die Gefahr, sich in der Weite zu verlieren. Doch genau das möchte Rosa, vor allem das, was sie zuhause in Deutschland erwartet, vergessen. Wie sollte sie auch ahnen, dass ihr Selbstfindungstrip zu einem Beziehungswirrwarr werden wird, und damit ganz anders als geplant? Nun sind es die Freunde David und Frank, die nicht nur mit ihr auf Campingreise gehen, sondern langsam, aber sicher ihr Herz erobern.

Zugegeben, Australien spielt in Anne Freytags Geschichte keine große Rolle – man lernt weder viel über den Kontinent, noch darf man die wilde Natur genießen. Dennoch lockt das Buch mit Fernweh, möchte man selbst mit geschultertem Rucksack losziehen und sich von der Weite einnehmen lassen. Wer weiß, welche Emotionen dabei geweckt werden?
Rezension auf der Jugendbuch-Couch

"Ich packe meinen Koffer..." von Sabine Bongenberg, 07.2020
Foto: istock.com/Eoneren

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