Script of Love

Sofia kann es nicht fassen: Ihr Ex Orlando steht plötzlich vor ihr, nachdem er fünf Jahre zuvor ohne ein Wort verschwunden ist, um in Hollywood groß durchzustarten. Dabei war es immer ihrer beider Traum – der schließlich für Sofia zerplatzte. Nun muss sie sich im Klaren sein, wie sie mit ihren unglücklichen Gefühlen für Orlando umgehen soll. Denn er hat nicht vor, so bald wieder zu verschwinden …

„Wir beide hatten auch mal diese überschäumende Liebesgeschichte, unschuldig und voller Hoffnung auf eine strahlende Zukunft, ehe wir vom Leben eingeholt wurden.“

Sofia kann nicht mehr sie selbst sein: Als Schauspielerin hat sie versagt, und ihr Herz ist noch immer zersplittert, nachdem ihr Ex-Freund Orlando sie fünf Jahre zuvor ohne Grund verlassen hat. Seitdem lebt er den Traum, den sie nie verwirklichen konnte, und ist ein berühmter Schauspieler geworden. Sofia flüchtet sich in Gelegenheitssex und kleine, unbedeutende Theaterauftritte. Nur ihre venezianische Familie, allen voran ihre Nonna, bieten ihr einen letzten Rückzugsort.

Doch dann geschieht die Katastrophe: Ein gewaltiger Wasserschaden legt das Theater lahm. Als wäre das nicht schlimm genug, steht auf einmal Orlando vor Sofias Tür: Er ist für einen Filmdreh nach Venedig gekommen und braucht nun Unterschlupf. Sie tut alles, um ihm aus dem Weg zu gehen; er soll merken, wie sehr er sie verletzt hat. Doch Orlando hatte seine Gründe, so plötzlich zu verschwinden und nach L.A. zu reisen. Schaffen die beiden es, sich einander erneut anzunähern? Alles steht auf Neuanfang, als Orlando Sofia eine Hauptrolle in seinem neuen Film anbietet. Doch dafür muss sie ihre persönlichen Dämonen besiegen.

Mit vielen Schwachstellen

Nachdem der erste Band Shape of Love überraschen konnte, kann dieser Roman nicht an den Erfolg anknüpfen. Was vielmehr das Buch rettet, ist der leseleichte, erfrischende Schreibstil der jungen Autorin Marina Neumeier. Auch das Wiedersehen mit insbesondere Nonna und Sofia trägt dazu bei, dass Script of Love nicht völlig abrutscht. Dabei kann Sofia aber andererseits auch nicht mehr so glänzen, wie sie es im ersten Band getan hat. Schade ist auch, dass Cleo und Alessandro nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen.

Was aber besonders schwer wiegt, ist die fehlende Entwicklung in dem Buch. Sofia und Orlando stehen vor massiven Problemen: Sie kämpft mit einem traumatischen Erlebnis, als sie endlich in der Schauspielwelt Fuß fassen wollte; zudem hat sie nie Orlandos Verrat verarbeiten können. Er dagegen leidet unter dem Bruch mit seiner Familie; er will ihnen endlich beweisen, dass die Schauspielerei das Richtige für ihn ist.

Es gibt also viel zu verarbeiten. Stattdessen dümpelt die Geschichte aber nur so dahin. Es gibt kleine Annäherungen zwischen den beiden Love Interests, aber keine wirklichen Aussprachen. Erst auf den letzten 60 Seiten kommt Bewegung hinein und endlich, endlich reden sie miteinander. Eine ordentliche Verarbeitung der Probleme ist dies aber noch lange nicht. Es scheint, als wäre der Autorin klar geworden, dass die Seiten irgendwann zu viel geworden sind, um eine vernünftige Kehrtwende hinzubekommen. Stattdessen bekommt man vermeintliche Lösungen vor die Füße geworfen, die aber schlichtweg wenig authentisch, ja geradezu unüberlegt wirken.

Fazit

Leider knüpft dieser zweite Band aus der „Love“-Trilogie nicht vernünftig an seinen Vorgänger an. Einzig die Lesbarkeit und Neumeiers Fähigkeit, mit ihren Figuren umzugehen, retten das Buch vor einem Flop. Hoffentlich kann der finale Band überzeugen.