Was ist mit uns

  • Arctis
  • Erschienen: September 2019
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Originalausgabe erschienen unter dem Titel What If It's Us; aus dem Englischen von Hanna Fliedner und Christel Kröning; Hardcover, 416 Seiten

Band 1 von 2 aus der Ben und Arthur-Reihe

ISBN: 9783038800309

Was ist mit uns
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Julian Hübecker
8101

Jugendbuch-Couch Rezension vonOkt 2019

New York und das Universum

„Und er lächelt. Und: heilige Scheiße. Ich mein’s ernst. Heilige Scheiße im Himmel. Süßester Typ aller Zeiten.“

Stell dir vor: Du begegnest dem einen Menschen, der dich sofort in eine Schockstarre verfallen lässt, weil du dich hoffnungslos verknallst. So passiert es Arthur ausgerechnet in New York. Doch bevor er seinen Gefühlen folgen kann, entschwindet dieser Typ in die Anonymität der Großstadt. Doch er gibt sich nicht geschlagen: Es wird höchste Zeit, dem Universum einen Schubs in die richtige Richtung zu geben.

Arthur

Für Arthur steht es fest: Sein Sommer kann nur öde werden. Weil seine Mutter für einige Monate ihre Anwaltstätigkeit in einer renommierten Kanzlei in New York antritt, muss Arthur natürlich mit. Wenn er wenigstens diese Stadt, in der stets etwas Großartiges passiert, erleben und ihren magischen Zauber aufnehmen könnte, würde er die Zeit ohne seine besten Freunde Jessie und Ethan noch verkraften. Tja, wenn nicht seine Mutter eigene Pläne gemacht und ihm einen Praktikumsplatz in der Kanzlei besorgt hätte – Ferien ade.

Eigentlich glaubt Arthur ans Universum und seine Macht, das passieren zu lassen, was vorherbestimmt ist. Besonders in New York sollte es doch möglich sein, Wünsche wahr werden zu lassen – wie in einem Musicalstück mitspielen, oder endlich mal sich verlieben und den ersten Kuss bekommen. Doch warum sollte ihm irgendwas Gutes passieren? – Denkt er und läuft prompt in den wohl süßesten Jungen dies- und jenseits von New York hinein.

Obwohl die beiden ins Gespräch kommen, vergessen sie, Nummern auszutauschen. Arthur, der noch nicht einmal seinen Namen erfragt hat, bekommt den Typen nicht mehr aus dem Kopf und begibt sich in der Millionenmetropole auf die Suche.

Ben

Irgendwie fand er Arthur ziemlich süß auf seine tollpatschige, nervöse Art. Doch dann kriegt Ben kalte Füße und verschwindet im günstigsten Moment. Er hat gerade eine fiese Trennung hinter sich, die noch sehr nachwirkt. Einfacher wird es nicht dadurch, dass sein Ex auf die gleiche Sommerschule geht. Sein bester Freund Dylan ist ihm jedoch eine große Stütze, auf die er sich immer verlassen kann.

Dennoch geht ihm Arthur nicht mehr aus dem Kopf. Und obwohl er nicht an die Kraft des Universums glaubt, beginnt er sich zu fragen: Sollten sich die beiden begegnen? Er beginnt Nachforschungen anzustellen, um Arthur ausfindig zu machen. Immerhin kennt er seinen Namen und weiß, dass seine Mutter in einer Kanzlei arbeitet. Das sollte die Suche doch vereinfachen – oder?

Arthur und Ben – eine Liebesgeschichte?

Becky Albertalli und Adam Silvera sind bekannt für ihre emotionalen LGBTQ-Geschichten. Mit Was ist mit uns nutzen sie ihr geballtes Können und präsentieren eine recht konventionelle Geschichte mit ganz besonderen Figuren.

Arthur und Ben sind zwei gegensätzliche Charaktere, deren Chemie nicht ganz rüberkommt. Es ist kein Geheimnis, das sie sich irgendwann treffen werden, und beim anschließenden ersten Date fragt man sich unwillkürlich, ob diese beiden wirklich zusammenpassen. Ihre Interessen überschneiden sich nicht, oftmals reden sie eher aneinander vorbei als miteinander und auch die emotionale Reife findet keine Übereinstimmung. Schließlich lernt man jedoch mit dem gegenseitigen Annähern immer mehr über sie – man wächst förmlich in deren Beziehung hinein.

Obwohl Arthur und Ben im Zentrum stehen, sind sie nicht die Hauptattraktion. Vielmehr scheinen die Nebencharaktere, allen voran Dylan, ihnen die Show zu stehlen. Die Bromance zwischen Dylan und Ben ist grandios und wahnsinnig lustig. Meine Hoffnung liegt stark darin, dass ein Spin off-Roman mit Dylan als Hauptfigur zustande kommt. Dass es nicht so abwegig ist, zeigte Albertalli bereits mit Ein Happy End ist erst der Anfang – das Besagte stirbt bekanntlich zuletzt.

Fazit

Obwohl die Idee nicht neu ist und die Geschichte wenig Höhen aufweist, ist es doch ein schöner Liebesroman, dessen Ende mutiger ist als bei anderen Romanen dieser Art. Beide Autoren haben ein Händchen dafür, wunderbare Figuren zu schaffen, die einen packen und nicht mehr loslassen.

Was ist mit uns

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