Sky Bright hat sich einigermaßen an ihr Leben in England gewöhnt, als ihre Adoptiveltern Sally und Simon ein Arbeitsangebot aus dem amerikanischen Dorf Wrickenridge in den Rocky Mountains bekommen. Die beiden Künstler ergreifen die Gelegenheit beim Schopf, und die schüchterne Sky muss sich an neue Klassenkameraden gewöhnen. Die Mitschüler sind überraschend freundlich, nur der Rabauke und Schulschwarm Zed verhält sich ihr gegenüber seltsam: Was meint er damit, dass Sky ein Savant und sein Seelenspiegel ist?
Die unbedarfte Sky kommt also auf die High School der amerikanischen Kleinstadt. Zum Glück funktioniert die Schule nach dem klischeehaften Prinzip amerikanischer Teenagerfilme: Die Schülerschaft teilt sich in Geeks, Nerds, Sportler und Skaterboys, die Schüler bleiben somit blasse Schablonen. Doch Sky (und ihre neue beste Freundin Tina) stehen außerhalb dieser offensichtlichen Hackordnung.
Eine Liebesgeschichte fehlt zwischen Schulschwarm Zed und Sky natürlich nicht: Ein mittelbegabtes, mittelgutaussehendes und mittelintelligentes Mädchen, das sich an seine Vergangenheit nicht erinnern kann; ein superhübscher Junge, der überraschendes Interesse an Sky zeigt.
Skys Schüchternheit ist auf Dauer ein wenig nervig. Sie schafft es, ihre wenigen Talente (beispielsweise für Musik) klein zu machen. Meistens jedoch stellt sie sich wirklich dämlich an: Da führt sie zwar längere telepathische Unterhaltungen mit Zed, doch glaubt sie nicht an dieses "übersinnliche Zeug". Denn neben der netten, aber nicht gerade innovativen Liebesgeschichte, birgt das Buch noch eine phantastische Komponente: Die Familie Benedict um Zed ist nicht nur intelligent und gutaussehend, sondern besitzt übermenschliche Fähigkeiten. Sie können sich beispielsweise per Telepathie unterhalten (und sparen auf diese Weise, sagen sie selbst, Telefonkosten). Das kann man glauben oder nicht, es birgt doch zumindest den Grundstein für eine spannende Thriller-Handlung samt Entführungen und Gewehrfeuer. Denn trotz aller Fähigkeiten lauert natürlich große Gefahr.
Erklärt wird diese Familie à la "Die Unglaublichen" übrigens so: Sie sind sogenannte Savants. Eigentlich steht der Begriff für eine Sonderform der Entwicklungsstörung Autismus und hat im realen Leben nichts mit übersinnlichen Fähigkeiten und Flirtkenntnissen zu tun. Ein anderer Name für unsere hübschen Superhelden wäre also angebracht.
FAZIT
Die Nebencharaktere und die Umgebung sind manchmal schablonenhaft, Protagonistin Sky bleibt auch bei handfesten Beweisen für ihre übersinnlichen Fähigkeiten unerklärlich standhaft und ist manchmal etwas umständlicher, als sie sein müsste. Den übersinnlichen Teil der Geschichte muss man mögen oder nicht. Die Liebesgeschichte ist nett zu lesen, der Thriller-Einschlag zwar abgehoben, bringt aber sicher Spannung in die Geschichte. Im Großen und Ganzen - abgesehen von den vielen Klischees - also gut zu lesen.
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