Gebannt - Unter fremden Himmel

  • Oetinger
  • Erschienen: Januar 2012
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  • Oetinger, 2012, Titel: 'Under the Never Sky', Originalausgabe
Gebannt - Unter fremden Himmel
Gebannt - Unter fremden Himmel
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Carsten Kuhr
7101

Jugendbuch-Couch Rezension vonMär 2012

Das Mädchen aus der technischen Zukunft und der Barbar – eine ungewöhnliche Allianz

Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Das Mädchen aus der technischen Zukunft und der Barbar – eine ungewöhnliche Allianz"

Ari lebt behütet und überwacht in einem der Refugien, die die Siedler vor den tödlichen Ätherstürmen schützen. Als der Kontakt zu ihrer Mutter abbricht, weil das Smarteye keine Mails mehr empfängt, beginnt sie, sich um ihre Mutter Sorgen zu machen. Nur einer kann ihr helfen: Soren, der Sohn des Sicherheitskonsuls, der als versierter Hacker immer sein virtuelles Ohr an den bestgehütetsten Geheimnissen hat. Um ihm die Informationen zu entlocken, willigt sie ein, das Refugium illegal zu verlassen und auf Abenteuer zu gehen.

Was sie sonst nur aus den virtuellen Welten kennt, erweist sich als schrecklich real. Kaum der Überwachung durch das allgegenwärtige Netz entschlüpft, greift Soren sie an. Doch plötzlich ist da Peregrine, der  Außenseiter und Barbar, der ihr zur Hilfe eilt. Während das von Soren gelegte Feuer das Refugium fast zerstört, legt Peregrine sie an der Luftschleuse ab.
Dass sie allerdings dann Soren vor dessen Vater als Schuldigen benennt, hat gravierende Folgen für sie. Ein Hovercraft bringt sie, dem Befehl des Konsuls folgend, in das giftige Freie, wo sie verbannt, allein und verloren zurückgelassen wird.
Glück im Unglück, dass ihr Peregrine erneut begegnet. Dessen Neffe ist todkrank, nur die überlegene Technik der Siedler könnte sein junges Leben retten.
So schließen sich die beiden so ungleichen jungen Menschen zusammen und beginnen ihre Odyssee durch ein wildes, ungezügeltes und gefährliches Land …

Eine etwas andere, eigenständige Dystopie

Einmal mehr erwartet den Leser der Auftakt einer Trilogie. Ich muss zugeben, dass mir persönlich Dystopien nicht so liegen. Die zerstörten Welten der Zukunft, in denen die Überlebenden zum Teil verzweifelt versuchen zu überleben und ihre Existenz zu sichern, ist gegenwärtig angesagt.
Vorliegender Debütroman hat in den USA, insbesondere auch schon im Internet, für Furore gesorgt. Die Geschichte von Ari und Peregrine, die jeweils abwechselnd die Rolle des Erzählers übernehmen, hat eine gewisse Sogwirkung.

Gerade aus ihrer so gegensätzlichen Herkunft zieht der Plot viel Faszination. Während Ari behütet in einer hochtechnisierten, sterilen Umgebung aufwuchs, musste sich Peregrine Zeit seines kurzen Lebens mit einer lebensfeindlichen Umwelt auseinandersetzen und das Kämpfen gegen Gefahren verinnerlichen. Trotz ihrer Herkunft aber findet sich Ari erstaunlich problemlos und schnell in der für sie so fremden und bedrohlichen Welt zurecht.

Beide Erzähler sind in einer emotionalen Extremsituation. Ari hat ihre Heimat und den Kontakt zu ihrer Mutter verloren und befürchtet, dass ihrer einzige wirkliche Bezugsperson etwas Schlimmes zugestoßen sein könnte. Peregrine verzweifelt ob des Leids seines Neffen und seiner Unfähigkeit, diesem zu helfen.

Im Verlauf ihrer Flucht lernt Ari von ihrem Begleiter in der feindlichen Umwelt, die vor offenen und versteckten Gefahren strotzt, zu überleben, wobei sie von ihrem neuen Lehrer beileibe nicht geschont wird. Der Tod begegnet ihr in vielen Masken, und um zu überleben muss sie oft Dinge tun und erdulden, von denen sie sich früher nie hätte vorstellen können, ihnen eines Tages ausgesetzt zu sein.

FAZIT

"Gebannt – Unter fremden Himmel" zieht sowohl aus der ungewöhnlichen Umgebung als auch aus seinen Charakteren seine Faszination, bietet beeindruckende Figuren und macht auf die Fortsetzung neugierig.

Gebannt - Unter fremden Himmel

Veronica Rossi, Oetinger

Gebannt - Unter fremden Himmel

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