Virals - Tote können nicht mehr reden

  • cbj
  • Erschienen: Januar 2011
  • 0
  • cbj / cbt, 2010, Titel: 'Virals', Originalausgabe
Virals - Tote können nicht mehr reden
Virals - Tote können nicht mehr reden
Wertung wird geladen
Andreas Kurth
9101

Jugendbuch-Couch Rezension vonSep 2011

Wolfshunde, Affen und ein Loch im Schädel

Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Wolfshunde, Affen und ein Loch im Schädel"

Victoria Brennan – von ihren Freunden nur Tory genannt –lebt auf einer Insel vor der Ostküste der USA. Ihren Vater kennt sie erst seit kurzer Zeit, denn 14 Jahre lang wusste Kit nicht, dass er eine Tochter hat. Nach dem tragischen Unfalltod von Torys Mutter ist sie zu ihm gezogen, und musste sich in die völlig neue Umgebung eingewöhnen. Sehr zum Unwillen von Whitney, der Freundin ihres Vaters, ist sie nur mit Jungs von der Insel befreundet. Bei einem nicht ganz legalen Aufenthalt auf einer der Inseln, die zur Forschungsstation gehören, in der Kit arbeitet, machen Tory, Shelton, Ben und Hiram einen aufregenden Fund. Die Erkennungsmarke eines jungen Soldaten aus dem Vietnam-Krieg. Die Mitglieder der "Gang" fragen sich, wie die Marke auf diese Insel kommt.

Und damit geht es dann richtig los. Die vier säubern die Marke in einem Labor, und finden auf der Insel auch noch die Knochen eines Mädchens – mit einem Einschussloch im Schädel. Der Versuch, die Identität der Toten herauszufinden, führt die vier Jugendlichen in das Abenteuer ihres Lebens. Sie entdecken ein geheimes Labor, befreien einen Wolfshund – und müssen unter den ungeahnten Folgen leiden. Tory und ihre Gang werden mit dem Virus infiziert – und als so genannte Virals haben sie plötzlich besondere Fähigkeiten. Das hilft ihnen zwar bei ihren weiteren Abenteuern und Recherchen – aber schließlich kommt es richtig "Dicke" für die vier mutigen Ermittler.

Kathy Reichs ist vor allem durch ihre Kriminalromane über die forensische Ermittlerin Temperance Brennan bekannt geworden. Jetzt hat sie diesen Roman über deren Nichte Victoria geschrieben. Nicht jeder Krimiautor kann auch gute Jugendbücher schreiben, Kathy Reichs ist dieses Kunststück gelungen. Tory ist ein wirklich cooles Mädel, für diese Figur muss die Autorin ein reales Vorbild gehabt haben, sonst könnte sie diese nicht so authentisch beschreiben. Die 14-Jährige ist mächtig stolz auf ihre clevere und berühmte Tante. Und sie hat offenbar auch deren Spürnase. Auf alle Fälle ist Tory so etwas wie die heimliche Anführerin der Gang, und die Jungs erkennen neidlos ihre besonderen Talente an. Eigentlich nicht verwunderlich, denn alle vier sind in der Highschool von Charleston eher Außenseiter  - und so etwas schweißt ja doch zusammen. Wobei die Jungs auch ihre besonderen Fähigkeiten haben.  Ben hat ein eigenes Boot und ist stets für die Transporte zwischen den Inseln zuständig. Shelton ist so etwas wie der Techniker und Türen-Knacker der Gang, und Hiram hat besondere Talente im Umgang mit Computern.

Die vier ergänzen sich also ganz gut, und halten eben richtig dick zusammen. Als sie die Folgen der Virus-Infektion vor den Erwachsenen geheim halten müssen, machen sie ein paar wirklich  turbulente Tage durch. Denn es wird auch noch auf die Gang geschossen, und der Leiter der Forschungsstation setzt sie derbe unter Druck, weil er ahnt, dass sie in das Geheimlabor eingebrochen sind und den Wolfshund-Welpen befreit haben. Tory und ihre Freunde müssen Nerven zeigen, denn nebenher geht ja der Highschool-Betrieb ganz normal weiter. Und da ist auch einiges los, vor allem Tory muss den Zickenalarm einiger blasierter Mädels aushalten.

Zu allem Überfluss nervt Whitney ständig rum, weil sie die Tochter ihres Freundes unbedingt beim Debütantinnen-Ball in die "bessere" Gesellschaft von Charleston einführen will. Tory gibt nach, um ihre Ruhe zu haben – und erlebt fast so etwas wie den Super-Gau. Mehr will ich hier nicht verraten, aber die Schilderung des Ballabends gehört mit zu den besten stellen des Romans. Insgesamt ein spannendes Buch, das man kaum noch aus der Hand legen mag, wenn es einmal "Fahrt" aufgenommen hat. 

FAZIT

"Virals" soll der Start einer Serie werden, und ich bin überzeugt, dass Tory und ihre Freunde schnell viele Leser und Fans finden werden. Die gelungene Mischung aus Action und Wissenschaftsthriller vermag den Leser wirklich zu fesseln. Und nach der Lektüre freut man sich schon auf das nächste Abenteuer der "Virals".  Übrigens, wer eine coole Karte sehen und mehr über die Gang und das Buch erfahren möchte, geht auf www.viralstheseries.com. Dann kann man die Abenteuer sogar noch aus der Vogelperspektive verfolgen.

Virals - Tote können nicht mehr reden

Kathy Reichs, cbj

Virals - Tote können nicht mehr reden

Ähnliche Bücher:

Deine Meinung zu »Virals - Tote können nicht mehr reden «

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

LGBT
in der Jugendliteratur

Alljährlich wird im Juni der Pride Month gefeiert, um die Vielfalt unserer Gesellschaft hervorzuheben. Weltweit erheben Schwule, Lesben, Transgender, Bisexuelle und Menschen anderer sexueller Orientierungen ihre Stimme für Toleranz und stärken so die Gemeinschaft. LGBTQ+ ist schon lange kein Randthema mehr in der Jugendliteratur, sondern ein zentraler Aspekt zahlreicher Neuerscheinungen.

mehr erfahren