How to Fight Fate
- Ueberreuter
- Erschienen: August 2025
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Broschur, 412 Seiten
Band 1 von 2 aus der Fate-Reihe
ISBN: 9783764171476


Romantasy mit wichtiger Message
Für Kiana steht das wichtigste Ereignis ihres Lebens an: die Seelenzeremonie. Mit einem Seelenpartner an ihrer Seite wird sie als Schicksalsnovizin in Zukunft das Reich vor Gefahren schützen können. Denn nur zu zweit wird man in Anima akzeptiert. Wer alleine lebt und keinen Seelenpartner zugewiesen bekommen hat, ist nichts wert. Ihnen droht ein Leben an der Front. Kiana ist überglücklich und erleichtert, dass ihr dieses Schicksal verwehrt bleibt. Denn sie wird einen Seelenpartner haben: Zaro. Umso schockierter ist sie, als dieser kurz nach der Zeremonie ermordet wird.
Für Kiana bricht ihr ganzes Lebenskonstrukt zusammen. Eigentlich müsste sie nun an die Front, von der niemand lebend zurückkehrt. Doch sie will nicht ohne Seelenpartner leben. Ihr Ziel: die Schicksalshöhle, in der die Schicksalsfäden miteinander verknüpft werden. Vielleicht stimmen die Legenden und sie könnte ihren neu verbinden. Auf ihrer Flucht trifft sie auf den Kriegsnovizen Tyron und den Liebesnovizen Nevin. Die beiden Gefährten führen ohne Seelenpartnerin oder Seelenpartner ein Leben abseits der Gesellschaft und sie haben mit der Schicksalshöhle dasselbe Ziel. Kiana wird schnell klar, dass sie allein nicht lange überleben wird. Also schließt sie sich Tyron und Nevin an. Doch kann sie ihnen vertrauen?
„Unser erstes Gesetz ist: Das Ich ist kostbar. Das Du ist wichtig. Das Wir das höchste Gut, geboren aus Liebe und Schicksal.“
Die Autorin Saskia Louis ist schon seit langem eine fest etablierte Größe im Romantasy- und Romance-Genre. Mit der „Fate“-Dilogie gehen die Leserinnen und Leser auf eine Reise in eine neue Fantasywelt: Götter, die das Leben der Menschen lenken, magische Kräfte und vorgegebene Schicksale. Das Setting, die Figuren und der Plot sind dabei nicht allzu komplex gestaltet. Gerade Fantasy-Neulinge haben dadurch einen leichten Einstieg in die Story.
Glänzen kann der Titel durch die sehr überzeugende Charakterzeichnung der Hauptfiguren. Kiana, Tyron und Nevin sind alle drei Sympathieträger und bieten in ihrer Vielschichtigkeit ein hohes Identifikationspotential. Kiana leidet unter dem Verlust ihrer Eltern, für deren Tod die Göttin Martia verantwortlich ist. Sicherheit gibt ihr der Gedanke, dass der Liebesgott Pazan und die Schicksalsgöttin Moyra das Leben der Menschen zu deren Wohlergehen lenken. Während ihrer Zeit mit Tyron und Nevin beginnt Kiana jedoch an den Absichten der Götter zu zweifeln. Eine enorme Persönlichkeitsentwicklung, die die Handlung immer wieder vorantreibt.
Tyron ist der unnahbare, anfangs grummelige Kriegsnovize, dessen Fassade mit der Zeit immer mehr zu bröckeln beginnt. Er merkt, dass Kiana etwas in ihm auslöst, doch er kann dieses Gefühl nicht einordnen. Eine Liebe außerhalb der Seelenpartnerschaft kommt schlicht und einfach nicht in Betracht. So entwickelt sich eine zarte Slow-Burn-/Enemies-to-Lovers-Liebesgeschichte. Positiv hervorzuheben ist außerdem, dass das Schicksalssystem nicht allein die Verbindung Mann-Frau zulässt. Seelenpartnerschaften gleichen Geschlechts sind durchaus üblich und absolut akzeptiert. Die eindringliche und für das Genre durchaus tiefgründige Message wird Stück für Stück erarbeitet: Jeder und jede verdient es, selbst zu entscheiden, in wen oder ob sie oder er sich verliebt.
Ein bekanntes Schema überzeugt
Natürlich gibt es eine Menge Vergleichstitel, die ähnliche Handlungsmotive aufweisen: So entpuppt sich Kianas magische Kraft, anhand von Visionen in die Zukunft zu schauen, als außergewöhnliche Begabung. Und auch Tyron ist kein einfacher Kriegsnovize, wie sich herausstellt. Viele Motive sind so oder so ähnlich schon einmal dagewesen. Jedoch hat das keinen Einfluss auf das Leseerlebnis, denn die Story ist einfach gut umgesetzt.
Kleine und große Plot Twists halten den Spannungsbogen die ganze Zeit über enorm hoch. Hinter jeder Ecke könnten Angreifer lauern, die Kiana, Tyron und Nevin überfallen und ihren Tod bedeuten würden. Niemandem ist wirklich zu trauen. Doch können sie sich überhaupt aufeinander verlassen? Warum wollen Tyron und Nevin eigentlich die Schicksalshöhle aufsuchen? Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht, die den Fokus der Handlung und ihrer Figuren schärfen. Doch der Schreibstil sorgt nicht nur für Nervenkitzel. Humor und Ironie in den Dialogen, insbesondere in denen zwischen Kiana und Tyron, sorgen für erfrischende kleine Inseln beim Lesen. Weniger erfrischend ist der Cliffhanger am Ende, der schon jetzt die Vorfreude auf den finalen zweiten Band steigert.
Fazit
Ein spannender und tiefgründiger Romantasy-Schmöker, der keine Wünsche offenlässt. Für alle Genre-Fans sehr gerne empfohlen.

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