Spannende Urban-Fantasy - manchmal doch ein wenig kompliziert
Margaret - von ihren Freunden und ihrer Familie nur "Mags" gerufen - ist richtig sauer. Gerade hatte sie sich in ihrer Schule in Dublin schön eingerichtet, hatte neue Freunde gefunden und kam mit den Lehren zurecht, da hieß es schon wieder "Tschüss Dublin" und "Hallo München". Ihr Vater ist aus beruflichen Gründen hierhin versetzt worden und jetzt kommt auch noch der absolute Hammer: Mags darf ihre alten Freunde in Dublin nicht einmal mehr kontaktieren! Natürlich durfte sie sich nicht einmal von ihnen verabschieden! Alles nur wegen dem blöden Job ihres Vaters! Warum das Ganze so super-geheim bleiben soll, erklärt ihr natürlich auch niemand und Mags ist dazu verdonnert worden, nichts aus ihrem früheren Leben zu erzählen. Aber auch wenn die Suche nach neuen Freunden nicht ganz einfach ist - auch in ihrem Leben gibt es einen Lichtblick. Das ist der neue Austauschschüler Cyrus, der sonst eine Privatschule in London besucht. Irgendwie findet Mags ihn schon ziemlich "heiß". Aber natürlich war das bevor sie wusste, dass Cyrus zu den "Knights of the serpent" gehört. Er wird in ihrem weiteren Leben eine wichtige Rolle spielen und katapultiert Mags - dieses Mal sogar ohne ihre Familie - in ein vollkommen neues Leben.
Auftakt einer Urban-Fantasy Dilogie
Die deutsche Autorin Rena Fischer stellt mit ihrem neuen Roman "Knights and Heirs - Der Ruf der Schlange" den Auftakt zu einer neuen Dilogie vor. Die Ich-Erzählerin Mags wird plötzlich damit konfrontiert, dass es neben ihrer "normalen" Welt auch eine vollkommen andere, eine magische Welt gibt. Neben diesen Fantasy-Elementen erschafft die Autorin aber auch eine Slow-Burn-Liebesgeschichte, die sich zwischen Mags und Cyrus abspielt. Der ebenfalls als Ich-Erzähler auftretende Cyrus gehört nämlich zu den "Huntern". Sie bilden eine Untergruppe des Ordens der "Knights of the serpent" und ihre Mitglieder haben bereits verschiedene Ausbildungsstufen durchlaufen. Mags erfährt während ihrer kurzen Bekanntschaft viel Neues und absolut Unerhörtes. So scheint sich ein besonderes Geheimnis um ihre Geburt und um ihre Herkunft zu drehen und alles, was bisher vertraut und verlässlich schien, wird auf den Kopf gestellt. Damit stellt sich dann auch die Frage, ob eine Beziehung zu Cyrus tatsächlich eine Zukunft haben könnte.
Der Krieg zwischen den "Knights" und den "Heirs"
Rena Fischer erzählt spannend und lebendig, wie Mags versucht in der neuen Welt zurecht zu kommen. Sie muss lernen, dass es neben den treuen "Knights" auch die revolutionären "Heirs" gab, die sich irgendwann einmal von der ersten Gruppe abspalteten und sie sogar zu bekämpfen suchen. Wer jetzt dabei eigentlich zu den Guten oder zu den Bösen gehört, das ist die eigentlich spannende Frage des ersten Bandes. Natürlich erzählen Cyrus und sein mächtiger Vater, der als "Uraeus" und damit als oberste Instanz der Knights agiert, dass sie die Guten sind. Aber kann Mags dem tatsächlich trauen? Oder ist die ganze Sache doch ganz anders? Spannend dargestellt wird auch, wie Mags lernt, dass sie über besondere magische Fähigkeiten verfügt, diese aber bisher aus bestimmten Gründen nicht zum Vorschein kamen.
Mir gefiel an diesem Buch sehr gut, dass man sich in Mags zerrissene Rolle gut einfühlen kann. Ich wunderte mich allerdings ein wenig darüber, dass sie die Trennung von ihrer Familie scheinbar ohne größere Momente der Trauer wegsteckte. Als recht kompliziert empfand ich auch die unterschiedlichen Informationen über die Orden und die verschiedenen "Häuser". Mir wurde auch recht spät klar, dass man ihre Aufteilungen und auch die Rollen der verschiedenen Gruppen ganz einfach im hinteren Klappenteil hätte einsehen können. Das zu wissen, hätte einiges vereinfacht. Gut gefiel mir allerdings, dass man Mags und Cyrus Gedankenwelt in ihren eigenen Kapiteln gut nachverfolgen kann. So kann die Autorin dann auch mitfühlend zeigen, dass sich der oft so korrekt gebende Cyrus oft als Außenseiter bei seinen Schülerinnen und Schülern fühlt und sie ihn auch wegen seines Vaters mit Argwohn betrachten.
Fazit
Rena Fischer erzählt von Magie und magischen Begegnungen, die das bisher normale Leben einer 17jährigen vollkommen auf den Kopf stellen. Einiges ist für meinen Geschmack zu kompliziert aufgebaut, dennoch bin ich mir sicher, dass es den LiebhaberInnen von Mystik und Fantasie gut gefallen wird.

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