Fucking fucking schön

Hardcover, 176 Seiten

ISBN: 9783964282439

Fucking fucking schön
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Judith Bäcker
10101

Jugendbuch-Couch Rezension vonJan 2025

Dieses Buch macht Lust auf mehr!

Dies ist ein Buch über Sex. Ausschließlich. Und das ist großartig.

„Fucking Fucking Schön“ von Eva Rottmann erzählt von den vielen Facetten, die der erste Sex so haben kann: Von Kindern, die sich über Nummernschilder mit S-EX-… kaputtlachen und die später unverhofft und viel zu früh Kontakt zu Pornos haben. Von einem Vibratorkauf und der Suche nach einem Orgasmus oder um den Druck und die Sprachlosigkeit, wenn das erste Mal unbedingt gelingen soll. Jedes Kapitel ist eine ganz eigene, individuelle Geschichte von einer Person oder einem Paar und ihrem (ersten) Kontakt zu Sex. Und dabei wird nichts ausgespart. Ob der Schrecken des ersten Pornos, Übergriffigkeit von Erwachsenen oder erfüllende Masturbation. Alles wird erzählt, so wunderschön, irritierend oder erschreckend und abstoßend es auch ist.

„Dann ziehe ich mich an. Den Rabbit-Vibrator stecke ich mit dem USB Kabel in die Steckdose. Für später, wer weiß.“

Was das Besondere an diesem Buch ist? Einfach Alles. Eva Rottmann nimmt kein Blatt vor den Mund, schönt nichts und zeigt zugleich wie unvergleichlich schön Sex ist. Und dennoch ist hier nichts „spicy“ und die Story bietet auch keine stereotypen Rollenklischees an. Vielmehr darf man in zehn Kapiteln ganz normalen Jugendlichen und ihren sexuellen Erfahrungen folgen. Dabei gibt es Stories, wie die von Jenny, die unsterblich verliebt ist, aber deren Liebe nicht erwidert wird, oder von Lou, die Non-binär ist und beim Trampen ein erschreckendes Erlebnis hat. Oder die Geschichte von Yasin und Leyla, die beide alles richtig machen wollen und sich sprachlos wiederfinden. Zwischen den Kapiteln gibt es so genannte „Zwischenspiele“, die sich mit verschiedenen Fragestellungen zu Sex beschäftigen. Wie die Frage, was eigentlich mit „Das erste Mal“ genau gemeint ist oder was die Definition eines „Players“ ist.

Authentisch und echt sind diese Geschichten. Eva Rottmann hat bei ihrer Recherche zu dem Thema viele Jugendliche einbezogen, indem sie sie gebeten hat, Fragebögen auszufüllen oder kurze Texte zu schreiben. Und das merkt man in jeder Zeile. Sprachlich authentisch und nah trifft sie genau den richtigen Ton. Und das ist weder anbiedernd, noch wertend. Es erzählt von Sehnsucht und Neugier, von Übergriffigkeit und schlechtem Sex, von Scham und Lust und Unsicherheit. Und das ist interessant und spannend, sexy und abtörnend und vor allem nicht in eine Schublade zu kriegen.
Es ist einfach so facettenreich, wie Sex nun mal ist.

Fazit

Großartig! Dieses Buch macht Lust auf mehr.

Fucking fucking schön

Eva Rottmann, Jacoby & Stuart

Fucking fucking schön

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