Eine eigenständige Welt mit stimmiger Handlung
Nathan und Emilia trennen Welten. Er kommt aus der Gegenwart und studiert Astrophysik. Emilia stammt aus einer magischen Welt, die im 19. Jahrhundert steckengeblieben scheint. Als sie auf dem Weg in die Bibliothek der Universität zu Oxford aufeinanderprallen, stoßen diese völlig unterschiedlichen Welten sehr unsanft aufeinander. Ob das gut gehen kann?
Nathan hat ein Stipendium für die Summer School der Elite-Universität von Oxford für sein Studienfach der theoretischen Astrophysik gewonnen. Magie passt da gar nicht in sein Weltbild.
Emilia gehört einer tonangebenden alteingesessenen Magierfamilie an, die sich ausschließlich mit den höchsten Künsten der Magie beschäftigt und unmagische Menschen wie Nathan für minderbemittelt hält und eher abfällig als Ordinaries bezeichnet. Außerdem ist sie eine Frau mit Mission: Silvercliff Hall, eine Akademie für angehende Magier, die unter der Obhut ihrer Familie steht, ist in Gefahr und als brave Tochter fällt ihr die Aufgabe zu, diese zu retten.
Deshalb passt ihr dieser Zusammenstoß mit Nathan so gar nicht in den Kram, vor allem da sich durch den Aufprall ihre Auren auf magische Weise miteinander verheddert haben und sie wie durch ein unsichtbares Band auf höchst unschickliche Art aneinandergefesselt sind.
So haben Emilia und Nathan keine andere Wahl, als zusammenzubleiben und gemeinsam die Akademie zu retten.
Sie kommen sich beide ungewollt näher und freunden sich sogar an. Nathan findet Emilia zuerst nur nervig und arrogant, aber mit der Zeit auch mutig und irgendwie süß, während Emilia Nathan zuerst vor allem ungehobelt und höchst unpassend gekleidet findet. Später muss sie sich doch eingestehen, dass er erfindungsreich ist und auch ganz gut ausschaut.
Situationskomik gleich zu Anfang
Der unsanfte Zusammenprall der beiden Hauptcharaktere sorgt gleich zu Anfang für Situationskomikund beide sind so liebenswert, allen voran die etwas schusselige, aber auch tatkräftige Emilia, dass man als Leser unbedingt wissen will, wie es mit ihnen weitergeht. Die von der Autorin erschaffene Welt mit ihrer Vermischung von realer und magischer Welt wirkt überzeugend und sorgt für komische, aber auch abenteuerliche Momente. Auch das malerische Setting, das weltweit bekannte Universitätsstädtchen Oxford mit seinen romantischen Winkeln und altehrwürdigen Bibliotheken übt eine hohe Anziehungskraft auf den Leser aus.
Zwar lässt Harry Potter grüßen, so heißen nicht-magische Menschen hier nicht Muggles sondern Ordinaries, und auch das Magier-Internat Silvercliff Hall erinnert an Hogwarts. Aber die Saga um Harry Potter war nun einmal mal ein Meilenstein in der Kinder- und Jugendliteratur und der erste Band ist vor 28 Jahren erschienen, was jungen Autoren durchaus das Recht gibt, sich davon inspirieren zu lassen. Vor allem, wenn sie wie hier nicht einfach vom Original abkupfern, sondern eine eigenständige Welt mit stimmiger Handlung kreieren.
Fazit
Gerne lässt man sich als Leser ab 13 auf diese charmante Romantasy mit malerischem Oxford-Setting ein. Am 12.Juni erscheint die Fortsetzung „Hinter Spiegeln gefangen“, auf die man gespannt sein darf.

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