Royal Gambit

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  • Erschienen: November 2024
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übersetzt von Christa Prummer-Lehmair und Heide Horn; Hardcover, 400 Seiten

Band 2 von 2 aus der Gambit-Reihe

ISBN: 9783423765435

Royal Gambit
Royal Gambit
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Kathrin Walther
8101

Jugendbuch-Couch Rezension vonFeb 2025

Eine gelungene Fortsetzung, die für Spannung und Abwechslung beim Lesen sorgt!

Geliebter Feind, verhasster Verbündeter

Trotz seines hinterhältigen Verrats muss Ross mit Devroe zusammenarbeiten. Unter der Leitung von Count, der Anführerin der Organisation, gehen sie überall auf der Welt auf Raubzug. Dabei nutzt Devroe jede Gelegenheit, Ross zurückzugewinnen. Doch die hat sich geschworen, ihm nie wieder zu vertrauen - schließlich könnte ein einziges Wort von ihm sie ihr Leben kosten.

Als ein anderes Mitglied der Organisation versucht, Count zu stürzen, wittert Ross ihre Chance. Denn ein weiterer Wettbewerb soll über den zukünftigen Anführer entscheiden. Wird es Count oder ihr skrupelloser Gegner Baron? Das ultimative Gambit beginnt - und es wird nicht nur zeigen, wer der beste Dieb ist, sondern auch, wer Ross dabei helfen kann zu überleben.

Als angehende Meisterdiebin ist Langeweile für Rosalyn Quest, genannt Ross, schon immer ein Fremdwort gewesen. Von klein auf wurde sie von ihrer Mutter in die Geheimnisse des Diebstahls eingeweiht. Nicht nur in die kleinen Diebstähle, die zu Übungszwecken natürlich auch auf dem Programm standen, sondern vor allem in die großen und spektakulären Aktionen, die für richtig viel Geld und Aufsehen sorgen. Da Ross als Diebin kein normales Leben führen konnte, Freundschaften von seitens ihrer Mutter nicht erwünscht waren, beschloss sie, aus ihrem bisherigen Leben auszubrechen und am sogenannten „Thieves‘ Gambit“, einem Wettbewerb der Nachwuchsmeisterdiebe, teilzunehmen, dessen Gewinner einen Wunsch frei hat. Ein Wettbewerb mit hohem Risiko, bei dem es oft auch um Leben und Tod geht. Dass sie bei diesem Wettbewerb auch noch ihr Herz an ihren größten Gegner Devroe verliert, ist dabei alles andere als geplant. Doch irgendwie meistert sie das Gambit, wodurch ihr nicht nur ein Wunsch erfüllt wird, sondern was sie gleichzeitig auch verpflichtet, ein Jahr für die Organisation tätig zu sein, womit der erste Band endet und die Handlung des zweiten Bandes beginnt.

Für Ross ist die erste Zeit nach dem Gambit eine ganz schöne Herausforderung. Die Enthüllungen, die am Ende des Wettkampfs ans Tageslicht kamen, haben ihr Leben nicht nur als Diebin, sondern vor allem privat ganz schön auf den Kopf gestellt. Die Frage: „Wem kann ich trauen?“ ist größer denn je, denn nicht nur die Beziehung zu ihrer Mutter, sondern auch die Beziehung zu Devroe (Feind oder Freund?) und ihrer ehemaligen Erzfeindin Noelia wirft Fragen auf. Doch nicht nur das, auch die Organisation ist nicht mehr die, die sie einmal war, denn ein Mitglied, Baron, versucht die alteingesessene Chefin Count zu stürzen.

Es kommt zum Streit: Count oder Baron, wer ist die bessere Person, um die Organisation in Zukunft zu leiten? Um diese Frage zu beantworten, wird schließlich ein neues Gambit gestartet, bei dem sich die Teilnehmer des letzten Gambits entweder Count oder Baron anschließen. Wessen Team wird am Ende das Gambit gewinnen und seinem Teamleader zum Sieg verhelfen? Natürlich geht auch dieses Mal nicht alles glatt. Ross und Devroe sind in unterschiedlichen Teams und wieder als Gegner unterwegs, wodurch natürlich Komplikationen vorprogrammiert sind. Zu allem Überfluss mischen dieses Mal auch noch die Mütter von Ross und Devroe mit, die, wie könnte es anders sein, verbitterte Erzfeindinnen sind. Allen Beteiligten ist klar, dass es beim Gambit um mehr als nur um die Führung der Organisation geht und die Frage nach dem Überleben rückt vor allem für Ross immer mehr in den Mittelpunkt…

Turbulent und voller Wendungen

Mit „Royal Gambit – Wer überleben will, darf niemandem trauen“ ist Kayvion Lewis eine gelungene Fortsetzung gelungen. Wie sich am Ende des ersten Bandes schon abzeichnete, kann sich Ross auch weiterhin auf turbulente Zeiten einstellen, denn sie steht für ein ganzes Jahr im Dienst der Organisation und muss mit ihrem Erzfeind Devroe, für den sie zu allem Überfluss auch noch tiefe Gefühle empfindet, zusammenarbeiten. Zusätzlich  kommt es dann auch noch zu einem zweiten Gambit, bei dem wieder von allen Seiten Gefahren drohen.

Da das Buch in großen Teilen auf den ersten Roman aufbaut und in vielen Teilen Wissen aus dem ersten Band voraussetzt, sollte dieser vorab gelesen werden, da man sonst kaum in die Geschichte hineinfindet und einiges an Lesespaß verloren geht.

Auch dieser Teil wird wieder aus der Perspektive der nun 18jährigen Rosaylin Quest erzählt, sodass man ihre Gedanken, Gefühle und Sorgen hautnah miterleben kann und es nicht schwerfällt, sich in sie hineinzuversetzen, vor allem, was ihre widersprüchlichen Gefühle zu Devroe angeht:

„Er stand auf. Eine kleine Ewigkeit blickten wir uns in die Augen, dann verschwand er in der Menge. Ich legte meine Hand auf die Brust, versuchte, mein wild klopfendes Herz zu beruhigen. Selbst wenn es stimmte, dass Devroe Kenzie mich retten wollte, was spielte es für eine Rolle? Ich hatte die feste Absicht, mich selbst zu retten. Ich war die einzige Person, der ich das zutraute.“

Gestaltung

Gut gelungen ist auch die optische Gestaltung des Buches, das mit einem zum Cover passenden Farbschnitt daherkommt, der sofort ins Auge sticht. Das Buch selbst ist in insgesamt 38 Kapitel unterteilt, sodass sich die Geschichte durch die übersichtliche Einteilung gut lesen lässt. Aufgelockert wird die Handlung an vielen Stellen durch kleine Chat-Ausschnitte, die sich vom Rest des Textes sowohl durch ihre graue Hinterlegung als auch durch ihren Sprach-Stil abheben und für zusätzliche Abwechslung sorgen. Sprachlich lässt sich die Handlung flüssig lesen und es macht Spaß, mit zu rätseln, wer welche Absicht pflegt und vielleicht doch ein falsches Spiel spielt und zur Gefahr werden kann. Vor allem, da die meisten Teilnehmer des Gambits einem im Laufe der Geschichte doch irgendwie ans Herz gewachsen sind, fällt es oft schwer, in ihnen eine Gefahr zu sehen, was die Handlung umso interessanter macht.

Fazit

Insgesamt ist Kayvion Lewis mit „Royal Gambit – Wer überleben will, darf niemandem trauen“ eine passende Fortsetzung gelungen, die nahtlos an ihren Vorgänger anknüpft. Auch dieser Band steckt voller Wendungen und Spannung, sodass man den Roman nur ungern aus der Hand legt!

Royal Gambit

Kayvion Lewis, dtv

Royal Gambit

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