How it feels to float

Broschur, 400 Seiten

ISBN: 9783985851751

How it feels to float
How it feels to float
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Alexandra Fichtler-Laube
9101

Jugendbuch-Couch Rezension vonApr 2024

Diese Vergangenheit ist der Tod

Biz schwebt durch das Leben, als würde sie nur halb daran teilnehmen. Das Gefühl, nicht wirklich irgendwo dazuzugehören, das Miteinander nicht richtig zu verstehen, nicht wirklich entspannen zu können, umgibt sie wie eine zweite Haut. Jugendliche Liebeswirrungen entwickeln sich schnell zu einer Katastrophe, die sie vollends aus Schule und Freundesgruppe katapultieren.

„Ich habe mir nicht gewünscht, geboren zu werden. Aber ich bin hier.”

Ihre einzige Vertraute ist Grace, die für die nötige Leichtigkeit in ihrem Alltag sorgt. Doch ein Kuss und eine feuchtfröhliche Nacht am Strand lassen ganz viele Fassaden bröckeln. Wessen Wahrheit zählt mehr? Wem hört man zu? Wie stark ist das Vertrauen und der Rückhalt unter Mädchen? Wo ist Grace?

Biz stürzt in eine tiefe Depression, die sich über viele Monate zieht. Erst eine Reise ins Innere des australischen Kontinents und in die Vergangenheit ihrer Familie eröffnet einen Weg der Einsicht und langsamen Besserung.

Emotional und berührend

Biz ist eine Heranwachsende, die ganz sensibel auf die Veränderungen des Erwachsenwerdens reagiert. Seien es die unsicheren und angsterfüllten Gefühle, nachdem sie ihre beste Freundin geküsst hat, oder die Erkenntnis, dass sie gar nicht sicher ist, ob da wirklich Verliebtheit dahintersteckte. Gerade der Wunsch, gesehen und begehrt zu werden, vermischt sich im Laufe der Geschichte mit Themen wie dem Drang, hinweg getragen zu werden und „es“ endlich hinter sich zu bringen.

Nach einem Versuch des jugendlichen Leichtsinns wird Biz Opfer von männlichen Narrativen und in der Schule gemobbt. Besonders ihre vermeintlichen Freundinnen stellen sich gegen sie und sie verliert die einzigen Verbindungen, die sie im Leben hielten.

Ihr wird immer mehr bewusst, dass die viel zu frühen und geheimnisvollen Tode ihres Vaters und auch Großvaters wahrscheinlich etwas mit ihren psychischen Problemen und der eigenen Todessehnsucht zu tun haben könnten.

Diese Thematik des generationsübergreifenden Traumas ist spannend dargestellt und entblößt sich ganz behutsam nach und nach während einer hitzigen und unerwartet unterhaltsamen Reise der Liebe ihrer Eltern und zu dem Geburtsort ihres Vaters.

Die psychischen Probleme in der Familie werden hier sehr feinfühlig und teilweise sehr detailliert erzählt. Biz‘ anfängliches Außenseitertum entpuppt sich als tiefergehendes Symptom einer psychischen Erkrankung, die immer mehr zutage tritt und einen ganz tiefgreifenden Einfluss auf ihr Leben haben wird.

Fazit

Helena Fox erzählt eine Geschichte voller Niedergeschlagenheit, Poesie, unerwarteter Freundschaft und einer Liebe, die die Dunkelheit immer wieder durchscheint. Psychische Erkrankungen und das Leben mit ihnen werden hier ganz sorgsam dargestellt und ergeben eine mitreißende und gefühlvolle Geschichte.

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