Die Einsamkeit der Astronauten

Jonah lebt mit seiner Familie in der Siedlung. Die Coffee Company kümmert sich hier um das Leben und das Glück der Menschen. Kaffee aus der Leitung und kostenlose Gesundheitschecks gehören zum Alltag der Familien dort und alle sind immer nett und freundlich miteinander. In der Schule ist Jonah allerdings eher ein Außenseiter. Als Lia in die Klasse kommt, ist Jonah sofort fasziniert. Nicht nur, dass sie anders aussieht, sie stellt auch unbequeme Fragen und rebelliert gegen die ewig gleichen Antworten. Lia scheint nicht aus der Siedlung zu kommen und ermutigt Jonah die Coffee Company und ihre Machenschaften zu hinterfragen. Dabei muss er über seine Grenzen gehen und alles riskieren.

„Normalerweise dauert das Superheldengefühl höchstens ein paar Minuten. Diesmal ist es sogar noch da, als ich wieder zuhause bin und durch die halbgeöffnete Wohnzimmertür meinen Eltern zurufe, dass ich zurück bin.“

„Die Siedlung“ – das ist der Ort, an dem Jonah mit seinen Eltern lebt. Alle Häuser sehen gleich aus und das ist auch so gewollt. Kein Neid, keine Missgunst entsteht nach der Theorie der Coffee Comapany, wenn alle gleich und alle glücklich sind. Monitore, die überall aufgestellt sind, haben für jeden Betrachter die perfekte Lebensweisheit und in regelmäßigen Gesundheitschecks werden alle negativen Gefühle mit individuell angepassten Tabletten reguliert. Keinem scheint das komisch vorzukommen, außer Jonah, der sich zunehmend als Außenseiter fühlt. Seine Eltern scheinen seltsam desinteressiert an ihm zu sein und bei seinen Mitschülern eckt er oft an. Als Lia, die Neue in der Klasse, sich mit ihm anfreundet und ihn ermutigt seiner Skepsis nachzugehen, macht Jonah beängstigende Entdeckungen, die ihn glauben lassen, dass die Coffee Company die Menschen in der Siedlung manipuliert und überwacht. Zunehmend traut er sich mehr und geht damit immer größere Risiken ein.
Als er schließlich dem Geheimnis auf die Spur kommt, muss er eine Entscheidung treffen.

„Zum ersten Mal fühlt sich alles richtig an, zum ersten Mal ergibt alles Sinn.“

Eindrücklich wird in diesem spannenden Roman eine Geschichte von Manipulation und Gehirnwäsche erzählt. Und davon, wie schwer und fast unmöglich es scheint, dem entkommen zu können, weil der Preis dafür viel zu hoch zu sein scheint.

Die Geschichte von Jonah und Lia ist düster und die Realitäten verschwimmen immerzu. Oft ist unklar, welche Realität denn „echt“ ist und was das eigene Gehirn Jonah nur suggeriert. Das ist beklemmend und mitunter verwirrend, erzählt aber zugleich authentisch in welcher Situation Jonah sich befindet, seit er sich auf dem Weg gemacht hat, sein Leben in der Siedlung zu hinterfragen und sich den verbotenen Gegenden zu nähern.

Fazit

Ein eindrücklicher, dystopischer Roman über den Mut und die Angst der eigenen Intuition zu folgen und an sich selbst zu glauben, auch wenn es bedeutet alles hinter sich zu lassen!