Skellig

übersetzt von Martin Walser und Johanna Walser; Hardcover, 180 Seiten

ISBN: 9783772531316

Skellig
Skellig
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Judith Bäcker
9101

Jugendbuch-Couch Rezension vonDez 2022

Ein Umzug und viele Sorgen

Als Michael mit seinen Eltern in das „neue“ Haus zieht, soll alles gut werden. Es muss zwar viel renoviert und entrümpelt werden, aber seine Eltern sind sicher, dass es dann wunderschön wird. Leider geht es Michaels neugeborener Schwester nicht gut und so kommt es, dass seine Eltern kaum Zeit für ihn haben. Die Sorge ist allgegenwärtig. Michaels Mutter ist oft mit dem Baby im Krankenhaus und sein Vater versucht sich mit der Renovierung und Herrichtung des Hauses abzulenken und nützlich zu machen.

Michael ist daher mit seinen Sorgen viel allein und es fällt ihm schwer, mit der neuen Lebenssituation zurecht zu kommen. Als er eines Tages in der baufälligen und voll gerümpelten Garage herumstromert, findet er dort ein seltsames Wesen. Die Kreatur Skellig ist faszinierend, aber auch abstoßend und unheimlich zugleich. Michael weiht Mina, die im Nachbarhaus wohnt, ein und zusammen versuchen sie ihm zu helfen. Mina ist mutig und unerschrocken und sieht manche Dinge in der Welt etwas unkonventioneller. Das ist für Michael neu, aber er schöpft daraus Mut und Kraft. Bei ihrer gemeinsamen Rettungsaktion machen sie ganz besondere und zauberhafte Erfahrungen und kommen nach und nach dem Geheimnis von Skellig auf die Spur.

Zwischen Leben und Tod

Michael hat große Angst um seine Familie. Seine Schwester schwebt zwischen Leben und Tod. Seine Eltern sind verzweifelt. Das Haus ist eine Bruchbude. All seine Gefühle kann er mit niemanden so richtig teilen. In die Schule will er nicht mehr gehen, denn für das „Normale“ fehlt ihm die Kraft. So trifft er auf Mina, seine Nachbarin, die von ihrer Mutter unterrichtet wird und deren Sicht auf die Welt für ihn eine ganz neue ist. In ihr findet er eine Gefährtin, die für ihn tapfer ist, wo er es nicht sein kann und die ihm neuen Mut und Zuversicht zuspricht. Skellig ist ein schwaches Wesen, er riecht eklig und ist nicht besonders sympathisch oder dankbar. Er scheint zu sterben und daher hält er sich nicht mit Höflichkeiten auf. Aber er braucht Hilfe und so lässt er sich auf die Kinder ein. In dieser Situation, in der es um die existentielle Frage nach dem Überleben geht, zeigt er den Kindern das Mystische zwischen Himmel und Erde.

Die Geschichte ist dicht geschrieben und hat eine ganz besondere Atmosphäre. Man spürt beim Lesen das Drängende, die Angst und die Hoffnungslosigkeit. Die Figur des Skellig ist faszinierend und dennoch will man nicht zu viel Nähe zu ihm. Er ist gruselig und man kann seine Existenz nicht einschätzen. Es ist ein kraftvolles und ganz besonderes Buch, das die Lesenden in eine ganz eigene Welt einlädt.

Fazit

Dieses Buch ist wunderbar. Leicht und zugleich düster, traurig und doch zuversichtlich reist es sehr poetisch zwischen den Welten und zeigt was es dort alles geben kann, wenn man es nur sieht.

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