Fireside Mysteries

übersetzt von Alexandra Ernst; Hardcover, 420 Seiten

ISBN: 9783772527616

Fireside Mysteries
Fireside Mysteries
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Alexandra Fichtler-Laube
7101

Jugendbuch-Couch Rezension vonMai 2023

Perfekte Geschichten für stürmische Zeiten

In einer Taverne in Nagspeake, am Ufer des durch den schon mehrere Tage andauernden Regen übergelaufenen Flusses Skidwracks, verbringen die Gäste ihre Zeit damit zu warten. Doch Kapitän Frost, der jede halbe Stunde draußen nach dem Rechten schaut, gibt keine Entwarnung. Die Haypottens, die Besitzer der Taverne, versuchen die Gäste mit den gut eingeteilten Resten der Vorratskammer und der Bar bei Laune zu halten.

Zwölf Gäste, einer geheimnisvoller als der andere, verbringen die meiste Zeit des Tages in unterschiedlichen Kombinationen in der Schankstube. Des Abends sitzen sie alle zusammen vor dem wärmenden Kaminfeuer des Wohnzimmers, wobei einige zu den Liedern der Spieluhrensammlung der Hausherrin tanzen, ein Kartenspieler Kartenhäuser baut, die ungewöhnlich stabil sind und wieder ein anderer aus Papierschnipseln kleine Büchlein bindet.

„Nach dem Essen begaben sich die Gäste wie jeden Abend ins Wohnzimmer, um neben einem von Sorchas gut gehüteten Feuern eine Tasse Kaffee oder Tee zu trinken. Es war Phineas Amalgam, der an diesem Abend – dem siebten seit Beginn der Flut – die Idee mit den Geschichten hatte.“

Um sich die langen dunklen Abendstunden zu vertreiben, beginnen die Bewohner der Taverne sich gegenseitig Geschichten zu erzählen. Durch die ganz unterschiedlichen Erzählungen, die geheimnisvoll persönlich, häufig magisch und fragwürdig realistisch sind, geben sie alle etwas von sich preis, dessen ganze Bedeutung sich ähnlich einem vollendeten Puzzle auf den letzten Seiten des Buches erschließt.

Tiefgründig und geheimnisvoll

Kate Milford hat mit ihren Büchern eine ungeheuer ausgeklügelte Welt rund um den Ort Nagspeake geschaffen. Es gibt sogar eine Internetseite zum Ort mit erstaunlich vielen Informationen, wie es sie auch für eine reale Stadt geben würde, wie Auskünfte zu Buchclubs und Theater oder alles rund um die verschiedenen Stadtteile.

Um voll in diese Welt eintauchen zu können, empfiehlt es sich sicher die „Greenglass-House“-Bücher vorher zu lesen. Aber auch ohne, kann man sich den Geschichten der 15 Menschen aus der Taverne „Zur blauen Ader“ kaum entziehen.

Abgesehen von den recht normal erscheinenden Besitzern der Taverne, den Haypottens, haben alle anderen eine mysteriöse Aura um sich. Trotz des tagelangen Festsitzens muss keiner der Gäste irgendwo sein oder irgendwo hin. Sie nehmen die Überschwemmung einfach so hin und verbringen ihre Tage im gegenseitigen Taxieren und später mit diesen Geschichten, bei denen der Lesende ganz schnell ahnt, dass diese noch eine etwas undurchsichtigere Ebene beinhalten.

Die 15 Geschichten, die jeweils von den Entwicklungen in der Taverne unterteilt werden, sind wirklich wunderbar geeignet dazu, sie auch ohne die Hauptgeschichte, in eine Decke gewickelt nach und nach zu lesen. Es sind Kurzgeschichten, die als Geistergeschichten beginnen, teils als altertümliche Überlieferungen daherkommen, um dann in übernatürliche Erzählungen überzugehen. Sie scheinen immer mehr aufeinander aufzubauen, vorherige Geschichten zu ergänzen, um sich dann zu einer Ganzen zu verbinden.

Dieses Jugendbuch ist sehr komplex und hintergründig, sodass es sehr gut für erfahrene Lesende und junge Erwachsene geeignet ist, die sich gerne etwas länger mit einer Geschichte befassen.

Fazit

Fireside Mysteries ist der perfekte Titel für diese einzigartige und komplexe Sammlung von Geschichten. Faszinierende Charaktere und rätselhafte Entwicklungen finden sich zu einem bemerkenswerten Lesevergnügen zusammen.

Fireside Mysteries

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