Coole Monster mit Gänsehautmomenten
Als Padraig gemeinsam mit seinem Vater Jagd auf Friedhofsschlurfer macht, kommt es zur Katastrophe: Sie werden überwältigt und Padraigs Vater schafft es nur mit einer waghalsigen Aktion, die Monster zu töten. Seitdem ist er verschwunden. Padraig macht sich auf die verzweifelte Suche und findet heraus, dass ein geheimnisvoller Schlüssel zu seinem Vater führen könnte ...
„Was so ein Augenhorter tut? Nun, er schneidet verirrten Wanderern mit seinen löffelartigen Krallen die Augen raus.“
Stets war sein Vater ein Held und große Stütze, nachdem seine Mutter aus seinem Leben verschwand. Nun wird auch er vermisst, und Padraig hat keinen Anhaltspunkt, wie er ihn wiederfinden könnte. Zwar versprechen seine Monsterjäger-Kollegen, alles zu tun, doch geht das Padraig nicht weit genug. Frustriert macht er sich eigenhändig auf die Suche – und rettet prompt ein Mädchen vor zwei Hautsammlern. Hannah ist jedoch nicht irgendein Mädchen, sondern hat eine besondere Gabe, die sie zu einer wertvollen Verbündeten macht. Doch sie umgibt auch etwas Geheimnisvolles, das es noch zu entschlüsseln gilt …
Währenddessen ahnt Brandon nichts von den Monstern da draußen. Trotzdem ist er ein Riesenfan von der Vorstellung, dass es welche geben könnte. Daher betreibt er den Blog „Creepy Chronicles“ und berichtet über mysteriöse Vorkommnisse. Er weiß nicht, dass ein Monster näher ist, als ihm lieb ist. Möglicherweise braucht es einen jungen Monsterjäger, um ihn von seinem nächtlichen Besucher zu befreien. Doch ist der nerdige Brandon bereit für die Monsterwelt?
Die Monster sind überall!
Mit Creepy Chronicles – Bloß nicht den Kopf verlieren! debütiert Sergio Dudli und zeigt dabei sein Talent dafür, Neues zu entwickeln. Zwar gibt es viele Monsterabenteuer auf dem Buchmarkt, doch Dudlis Monster sind zumindest mir noch nicht untergekommen und bescheren sogar den ein oder anderen Gänsehautmoment. Um den Grusel noch zu erhöhen, gibt es Auszüge aus dem Bestiarium von Padraigs Vater, worin die Monster von Falk Holzapfel stimmig gezeichnet sind. Man hofft geradezu auf mehr davon!
Die Geschichte beginnt auch direkt spannend, obwohl man als findiger Leser schnell die Falle erahnt, die im ersten Kapitel zum Verschwinden des Vaters führt. Aber man spürt gleich das Mysteriöse und Dunkle, und das passt hervorragend zum Grundtenor. Auch Padraig, der zwar talentiert ist, aber noch viel zu lernen hat, sticht mit seiner selbstsicheren, sarkastischen Art hervor. Weniger stimmig ist jedoch, wie er sich Brandon gegenüber verhält: Für meinen Geschmack macht er sich zu häufig lustig über dessen Gewicht; irgendwann ist es einmal zu viel, und ab da wird es einfach nur noch unangenehm.
Das Gleiche gilt für Brandons Schwester, die sehr unsympathisch und geradezu fies ist. Geschwisterzoff wird jeder kennen, der kein Einzelkind ist, aber man gewinnt den Eindruck, dass es an Abneigung grenzt. Wenn dies der Autor nicht beabsichtigt hat, hat er hier kein Fingerspitzengefühl gezeigt.
Trotz dessen ist es ein spannender Startschuss in eine neue Reihe, der einige Fragen übrig lässt und daher Lust auf mehr macht. Vor allem ist man unheimlich gespannt darauf, welche Monster Dudli noch aus seiner Feder zaubert und was es mit dem Verschwinden des Vaters auf sich hat. Teil 2 kann kommen …
Fazit
Ein Startschuss in eine gruselige Welt der Monster und Monsterjäger mit eindrucksvollen Zeichnungen und actionreichen Momenten. Kleine Unstimmigkeiten sind da zu verschmerzen.
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