Ein Roadtrip gegen den Liebesschmerz
Der Prom soll unvergesslich werden für Jack und Nate. Beide sind in einer glücklichen Beziehung mit jeweils einem anderen Jungen, und auf dem Schulball soll es nochmal offiziell werden. Doch dann kommt alles anders und der Abend wird zum Desaster: Jack findet heraus, dass sein Freund eine Affäre hat – und zwar mit dem Freund von Nate! Drama ist vorprogrammiert – eine Menge Drama …
„Ja, denn genau das wollen alle, stimmts? Schwul sein ist in Ordnung, solange man nicht allzu schwul ist. Solange alle einen in eine nette, kleine, harmlose Kategorie stecken können, bei der niemand ein ungutes Gefühl hat.“
Jack war bereit, den Promabend so schwul wie nur möglich zu erleben, während Nate endlich aus seinem Schneckenhaus herauskommen wollte, um sich vor der ganzen Schule zu outen. Dann jedoch findet Jack heraus, dass sein Freund Dylan eine Affäre mit Tariq, Nates Freund, hat. Und wie es so seine Art ist, konfrontiert er Dylan nicht etwa im Stillen, sondern breitet das ganze Drama lauthals auf der Bühne aus – ohne Rücksicht auf Nate, der sich gedemütigt fühlt. Die Beziehungen sind also zerbrochen, Jack fährt eine wütende Hass-Kampagne gegen Dylan, und Nate ist am Boden zerstört.
Als wenn das noch nicht schlimm genug wäre, führen sich nun Dylan und Tariq wie das glücklichste Pärchen aller Zeiten auf, posten ihre Liebe online und lassen alle dran teilhaben – während Jack sehr schlecht dabei wegkommt. Da kommt ihm die Idee, es ihnen mit gleicher Münze heimzuzahlen, und er begibt sich mit Nate auf einen Rachefeldzug, indem sie Bilder posten, um zu zeigen, dass ihre Leben ebenfalls weitergehen. Anfangs ist Nate gar nicht begeistert, kommt gegen Jack aber nicht an. Dazu kommt ein Roadtrip mit Nates Familie, obwohl er sich eigentlich nur verkriechen möchte, um leise zu leiden. Jack ist anscheinend das Letzte, was Nate braucht – oder?
Zwei Gegensätze, die sich vermeintlich abstoßen
So verwirrend die Beziehungskonstellationen klingen, so schnell findet man sich aber auch ein. Erschwert wird das ganze trotzdem dadurch, dass Nate und Jack einst beste Freunde waren, bis sich Jack in der Schule geoutet und den introvertierten Nate abgehängt hat. Es schwelt also einiges unter der Oberfläche der beiden, aber vor allem Nate fühlt sich auf mehreren Ebenen betrogen. Man ist schnell zu Nate hingezogen. Das liegt aber auch daran, dass man mit Jack anfangs so gar nicht klarzukommen vermag. Er ist sehr laut und eckt an, merkt dabei nicht, wie er andere vor den Kopf stößt. Erst mit der Zeit sieht man seine verletzliche Seite und freundet sich mit ihm an.
Simon James Green hat diese LGBTQ-Geschichte nach altbekanntem Muster geschrieben, sodass das Quäntchen Besonderheit fehlt. Fast hofft man sogar, dass es nicht zu einer Liebesgeschichte verkommt, die dem Ganzen den Reiz nimmt. Eine Geschichte der zerbrochenen Herzen mit bittersüßem Ende hätte mehr gepasst als das, wofür sich der Autor entschieden hat. Nichtsdestotrotz ist das Gesamtpaket solide.
Fazit
Heartbreak Boys ist eine nette Geschichte für zwischendurch, die wenig Überraschendes parat hält. Die beiden Jungs passen augenscheinlich gar nicht zusammen, und auch beim Lesen kommt keine Harmonie auf. Irgendwann legt sich das jedoch und man begleitet sie sehr gerne durch das Buch.
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