Der wahre Wert von Freundschaft
So sehr hat sich Fritzi auf diesen Moment gefreut: Ihre allerbeste Freundin Lou ist nach langen Wochen Sommerferien wieder da. Fritzi kann es kaum erwarten, mit Lou wieder zu skaten und sich über die unerträglichen Schulkameradinnen und Schulkameraden auszutauschen. Aber Lou zeigt Fritzi die kalte Schulter und hängt lieber mit den Eiscafé-Tussis ab. Nicht nur das! Sie hat auch ohne Absprache mit Fritzi ihr Sprachenfreifach geändert. Und so landet Lou in der Klasse des beliebten Französischlehrers, während Fritzi nun in der Lateinklasse des stinkenden und unerträglichen Lehrers Mollenhauer festsitzt. Und das ausgerechnet mit den Losern der ganzen Schule. Die aber stellen sich bei näherem Hinsehen als gar nicht so übel heraus. Besonders mit der toughen Chiara und der blitzgescheiten Peti verbindet Fritzi bald mehr als nur bloße Kameradschaft. Da macht Lou einen zögerlichen Versuch, an die alte Freundschaft anzuknüpfen.
Viel Tempo und Emotionen
Was könnten sich junge Leser mehr wünschen, als ein Teenie-Buch, das mit Tempo und Emotionen aufwarten kann – und auch noch viel Tiefgang hat? Das alles bekommen sie von Valentina Brüning präsentiert. Die Autorin vermischt die turbulente Gefühlswelt der Pubertierenden mit tiefgründigen Fragen – allen voran derjenigen nach dem wahren Wert von Freundschaft. Mit Fritzi hat Valentina Brüning eine von Anfang an sympathische Hauptfigur geschaffen, die so manchen Fehler begeht, aber immer mit dem Herz auf dem rechten Fleck handelt. Sehr schön geht die Autorin auch mit dem Thema „Vorurteil“ ins Gericht: Ihre Hauptfigur muss die bis anhin liebevoll gepflegten Vorurteile gegenüber den neuen Klassenkameradinnen und – kameraden bei näherem Hinsehen über Bord werfen.
Nicht nur für Teenager
Spaß haben an der Geschichte, die für ein Zielpublikum ab 12 Jahren geschrieben wurde, durchaus auch Ältere. Altersgerecht handelt es sich zwar um ein mehr oder weniger klassisches „Wohlfühlbuch“ – die unangenehmen Szenen werden nahezu alle durch eine praktikable Entwicklung aufgelöst. Dennoch wird dem Publikum die Peinlichkeit von Situationen, die von Mobbing begleitet werden, nicht vorenthalten. Die Autorin schafft hier die Gratwanderung ohne Patzer und überzeugt mit ihrer Geschichte auf der ganzen Ebene. Allerdings hätte man sich da und dort noch etwas mehr Auseinandersetzung mit dem Thema Mobbing gewünscht; es wäre durchaus noch Luft nach oben. Grundsätzlich aber dürften sich die Leserinnen und Leser nach der Lektüre auf die Fortsetzung des turbulenten Teenie-Chaos freuen.
Fazit
Valentina Brüning bietet mit den Chaos-Königinnen eine herrlich erfrischende Serie von Teenager-Erlebnissen, die auch für junge Erwachsene eine unterhaltsame Lektüre darstellen.
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