Die Nebel von Skye

  • Loewe
  • Erschienen: Oktober 2020
  • 1

Broschur, 400 Seiten

ISBN: 9783743206205

Die Nebel von Skye
Die Nebel von Skye
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Andrea Delumeau
9101

Jugendbuch-Couch Rezension vonOkt 2020

Ein romantischer Urlaub?

Großtante Mathilda lädt ihre ganze Sippe – ihre Nichte und ihre Neffen sowie deren Familien – dazu ein, den Jahreswechsel auf dem idyllischen Schloss Dunvegan im schottischen Hochland zu verbringen.

Nicht alle sind von dieser Idee so begeistert wie die 16jährige Enya, weder ihre um zwei Jahre ältere Schwester Jessie, die als erfolgreiche Influenzerin auf YouTube gerade ihr erstes Buch veröffentlicht hat, noch ihr Vater, der gerade dabei ist, Tauben für sein Forschungsprojekt in Verhaltenstherapie zu studieren. Ein Wunsch Großtante Mathildas gleicht jedoch einem Befehl, ist sie doch die schwerreiche Erbtante der Familie und Geld können beide Familien gut gebrauchen.

Und so kommen schließlich alle dieser großzügigen Einladung nach. Ihr Ferienort hält, was er verspricht: ein sagenumworbenes Schloss vor malerischer Kulisse, selbst die anspruchsvolle Jessie findet fotogene Orte für ihr Instagram-Konto.

Geht es auf Schloss Dunvegan mit rechten Dingen zu?

Enya erkundet währenddessen das Schloss und dessen Umgebung und findet neben scheinbar echten Gespenstern einen Geheimgang, der ins Dorf führt. Außerdem trifft Enya auf den geheimnisvollen Jona mit seinem zahmen Bären. Er gehört zum fahrenden Volk, das unweit vom Schloss in mehreren Wohnwagen haust. Seine Großmutter ist Wahrsagerin und von ihr erfährt Enya, dass sie selbst in großer Gefahr schwebt.

Schon vor über 200 Jahren verschwand eine der Hexerei angeklagte Finola MacLeod aus dem Verlies des Schlosses spurlos. Ebenso wird seit der Silvesternacht vor 50 Jahren ein Mädchen. Droht Enya das gleiche Schicksal oder wird es ihr rechtzeitig gelingen, den geheimnisvollen Machenschaften auf Schloss Dunvegan auf die Spur zu kommen?

Keine herkömmliche Romantasy

Dass es sich bei diesem Jugendbuch um keine gewöhnliche Romantasy mit einer Prise Herzschmerz und wohligem Gruselfaktor handelt, wird dem Leser gleich auf der ersten Seite klar und dafür gebührt der Autorin ein großes Lob. Die Geschichte beginnt mit einem Gedicht von Nikita Gill, einer der einflussreichsten Dichterinnen auf Instagram, das Mädchen dazu aufruft, nicht nur einfach schön sein zu wollen, sondern dass es noch mehr Dinge, wie Begeisterung, Humor oder Neugierde, gibt.

Auch die Heldin Enya, ist so ein starkes Mädchen, dem Äußerlichkeiten, nicht so wichtig sind, wie ihr Lebensprojekt an der Filmhochschule in München zu studieren und Filmemacherin zu werden.

Zwar gibt es einen Märchenprinzen namens Jona, der ist aber nicht reich, wie es sich für einen richtigen Märchenprinzen gehört, sondern arm und gehört zum fahrenden Volk, was ihn eigentlich zum Außenseiter abstempelt. Der Autorin gelingt es so nebenbei, dem Leser diese wenig bekannte und mit Vorurteilen behaftete Bevölkerungsgruppe nahe zu bringen.

Fazit

Ein etwas anderes romantisches Mädchenbuch mit fantastischen Elementen, das sich wohltuend von dem üblichen Einheitsbrei dieses beliebten Genres unterscheidet.

Die Nebel von Skye

Katharina Herzog, Loewe

Die Nebel von Skye

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