Der letzte angehende Legendenjäger wird ausgebootet
Er hatte eine tolle Zukunft vor sich. Als einer der ersten, seit Jahrzehnten, sollte Finn eigentlich in den Kreis der legendären Legendenjäger aufgenommen werden. Jahrelang hat er dafür trainiert, wollte unbedingt die Familientradition fortsetzen.
Und wirklich ist es ihm gelungen, nicht nur die Verseuchte Seite zu besuchen und die Visite zu überleben, sondern auch seinen Großvater zu retten. So ganz nebenbei hat er dabei natürlich auch noch seine Heimatstadt Darkmoor vor der Invasion der Monster bewahrt.
Dass der Rat der Legendenjäger und alle Honoratioren derer, die sich den Schutz der Menschheit vor den Monstern auf ihre Fahnen geschrieben haben, im Verlauf der Rettungsaktion ausgeschaltet wurden - fragt nicht, lest einfach den vorhergehenden Band - erweist sich nun als Krux.
Finn und seine tatkräftige Freundin Emmie werden von Lucien, einem ebenso machtbesessenen wie intriganten Möchtegernjäger ausgebootet - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Finn und seine Familie müssen aus dem Familienhaus ausziehen und bei Emmie unterschlüpfen. Der Status seines Vaters als Legendenjäger ist ausgesetzt, Finns Beförderung ging den Lokus runter.
Als er gerade denkt, dass es nicht schlimmer kommen kann, nun, da kommt es natürlich noch bescheidener - von wegen Murphys Gesetzt und so.
Er verkracht sich mit Emmie, wird von einem Leviathan in dessen riesigen, stinkenden Maul (wie einst Jonas der Fischer) auf die Verseuchte Seite entführt und darf sich dort als Held von den Monstern verehren lassen.
Doch keine Bewunderung ohne ihren Preis - die Verseuchte Seite wird von einem wirklich fiesen Knochenmonster bedroht, das nur zu bald auch Darkmoor und Finns Welt besuchen könnte. Einmal mehr ist es an ihm, das Unheil abzuwehren - und das ohne Emmie an seiner Seite...
Neugierig machende äußere Gestaltung verbindet sich mit einem Actionplot, der auch Gamer an die Seiten zu fesseln vermag
Wie immer hat sich der Verlag schon mit der äußeren Gestaltung des Buches sehr viel Mühe gegeben. Rundumfarbschnitt - passend in schwarz - dazu ein in Spotlackierung gehaltenes Cover, das uns einen aufgerissenen Rachen eines Monsters präsentiert, im Inneren geht es neben dem üblichen Druck mit schwarzen Seiten, weißer Schrift und unzähligen Innenillustrationen weiter. Hier wird erfolgreich versucht, sich vom Allerlei in den Buchhandlungen abzuheben und auf den Inhalt des Buches neugierig zu machen.
Selbiger orientiert sich naturgemäß an den bislang erschienen Bänden. Wieder stehen unsere beiden jugendlichen Helden im Zentrum des großen Abenteuers, das wie gewohnt rasant und actionreich abläuft. Dafür, dass insbesondere Finn immer wieder in lebensgefährliche Situationen schlittert, hat er überraschend wenig Angst. Dies, aber auch dass der Autor die hintergründige Ebene, in der er die Werte Freundschaft, Verlässlichkeit aber auch auf Mobbing eingegangen war vorliegend ein wenig vernachlässigt, bringt allerdings einen Abzug in der B-Note.
Fazit:
Erneut erwartet ein packendes Abenteuer voller Verwicklungen, Gefahren und Auseinandersetzungen den Leser. Vorliegend fehlt ein wenig das Hintergründige, konzentriert sich der Autor in dem handwerklich wiederum vorbildlichen Band fast ganz auf seinen rasant angelegten Plot.
Deine Meinung zu »Darkmouth - Die Dunkle Bedrohung (4)«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!