Weltenspringer

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  • Erschienen: Januar 2016
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  • Jugendbuch-Couch - Dein Online-Magazin für Jugendbücher, 2015, Titel: 'Story Thieves', Originalausgabe
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Carsten Kuhr
6101

Jugendbuch-Couch Rezension vonMai 2016

Es fehlt ein klein wenig Tiefgang in einem packend verfassten Plot

 

"Und dann habe ich gelernt, dass es keine Rolle spielt, denn wer wir sind, hängt nicht davon ab, woher wir kommen, sondern davon, was wir aus uns machen" S. 105

 

Jonathan Porterhouse hat mit den Geschichten um den Magier-Lehrling Kiel-Gnomenfuß Bestseller geschrieben, die selbst Harry Potter den Rang ablaufen. Owen ist einer der begeisterten Fans der Serie, ungeduldig wartet er auf das Erscheinen des siebten Bandes, sitzt er doch dank seiner Mutter, die die örtliche Bibliothek leitet, an der Quelle.

Eines Tages, einmal mehr muss er im Matheunterricht bei langweiligen Bruchrechnen gegen den Schlaf ankämpfen, bekommt er mit, dass mit seiner Klassenkameradin Bethany irgendetwas nicht stimmt. Sie versinkt förmlich hinter ihrem Mathebuch. Als sie aufgerufen wird, ertappt der Lehrer sie dabei, wie sie hinter dem Buch mit den Brüchen einen Roman versteckt.

Kurz darauf macht Owen eine verstörende Entdeckung...

Die schüchterne Bethany kann in Bücher eintauchen, begegnet den Figuren leibhaftig, und ist auf der Suche nach ihrem, in der Welt der Bücher verschollenen Vater. Das wäre doch mal was, wenn sie Owen mit in die Welt seiner Träume nehmen würde, wenn er gar seinem Helden einmal persönlich gegenüberstehen würde? Gesagt getan, zwar muss unser Held ein wenig nachhelfen, und Bethany unter Druck setzen, doch eigentlich meint er es ja nicht böse.

Dann aber geht alles, und ich meine hier wirklich alles, schief.

Seine Helden entführen Bethany, um sich deren Kräfte zu eigen zu machen, er selbst wird gefangen gesetzt. Zwar gelingt es ihm zu fliehen, doch dann wird alles nur noch schlimmer. Während er in die Rolle des charismatischen Helden seiner Lieblingsbücher schlüpft, muss sich Bethany mit einem Zauberer herumschlagen, der plötzlich und unerwartet gar nicht mehr so nett ist, wie beschrieben. Die Welt, wie wir sie kennen, droht in einer Horde aus Büchern befreiter Monster unterzugehen wenn es unseren Protagonisten nicht gelingt, die anbahnende Katastrophe zu verhindern ...

Es fehlt ein klein wenig Tiefgang in einem packend verfassten Plot

Die Grundidee an sich ist nicht wirklich neu. Immer wieder entsenden Autoren ihre Erzähler in die fiktiven Buchwelten, lassen sie mit klassischen wie modernen Figuren zusammen agieren. Die Besonderheit des vorliegenden Romans liegt darin begründet, dass neben der Verne´schen Nautilus eben eine fiktive Fantasy-Handlung Gestalt bekommt.

Da sind zum einen mächtige Zauberer mit ihren Zauberbüchern, dann aber auch Science Fiction Welten mit Raumschiffen, Strahlenwaffen und der Reise durch virtuelle Computerwelten. Man könnte durchaus treffend von Potter meets Herr der Ringe mit einem kräftigen Schuss Tron und Star Wars sprechen. Hier kommen Fans von Magiern ebenso auf ihre Kosten, wie Anhänger von Weltraumgefechten oder der Virtual Reality.

Natürlich wuchert der Autor hier mit dem Pfund des Buchliebhabers, der sich gerne und viel in den mannigfaltigen Welten der Romane verliert. Hinzu kommen zwei jugendliche Erzähler, die beide, jeder auf seine Art, den Leser in die Handlung ziehen.

Beide sind sie sympathisch, beide haben es nicht leicht im Leben und beide versuchen das Richtige zu machen. Dass sie dabei ganz unterschiedliche Wege beschreiten, dass sie auch vom Naturell her sehr verschieden sind, eröffnet dem Leser eine sehr differenzierte Herangehensweise an die Geschehnisse.

Das Gebotene liest sich dann sehr spannend und kurzweilig, lässt aber ein wenig Tiefe vermissen. Im Vordergrund steht ganz die packende Handlung, so dass sich der Roman eher an ein jüngeres Publikum ab 12 Jahren wendet.

Fazit

Der Autor präsentiert einmal mehr eine Handlung, in der die jugendlichen Erzähler in die Welt ihrer Lieblingsbücher versetzt werden und dort packende Abenteuer ohne großen Tiefgang erleben.

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James Riley, -

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