Der unwillige Lehrling im Kampf gegen die Monster
Eigentlich wäre Darkmouth ja ein richtig nettes Küstenstädtchen. Ruhig gelegen, mit angenehmer Witterung, zumindest für Irland, der ideale Ort, um auszuspannen und Urlaub zu machen.
Wenn, ja wenn Darkmouth nicht so ziemlich die einzige Ortschaft auf der großen weiten Welt wäre, in der die sonst so undurchlässige Grenze zu der Welt der Dämonen und Monster – gemeinhin bezeichnenderweise als verseuchte Seite bekannt - noch ein wenig löchrig wäre.
Während die Legendenjäger der berühmtesten Familien überall ihr Handwerkszeug an den sprichwörtlichen Nagel hängen, und in normalen Berufen ihr Brot verdienen, hat der Legendenjäger Hugo mehr als genug zu tun, um Minotauren, Hogboons und Mantikoren zu bekämpfen und unschädlich zu machen.
Dass Finn, sein Sohn und Nachfolger, im immerwährenden Kampf gegen die Legenden eigentlich Tierarzt werden will, ahnt der Jäger dabei nicht. Seit Jahren hat er seinen Sohn ausgebildet und gedrillt, auch wenn der Junge alles andere als ein Naturtalent zu sein scheint. Als sich unerwartet die Vorfälle häufen, als Coronium-Kristalle in die Welt geschmuggelt werden, scheint sich eine Prophezeiung zu erfüllen – eine Prophezeiung, die vom Fall der Grenze zwischen der gelobten Welt und der verseuchten Seite zu künden weiß ...
Prachtausstattung für Reihenauftakt
Der Verlag hat sich mit dem Buch viel Mühe gegeben. Rundumfarbschnitt, dazu jede Menge Originalillustrationen, Vignetten und wechselnde Schriftfarbe machen das Medium Buch einmal mehr zum Hingucker. Bei all der Begeisterung, die der Verlag dem Buch mitgegeben hat, ist es eigentlich wenig überraschend, dass sich die Geschichte von dem Monster- pardon, Legendenjäger, der eigentlich keiner sein will sehr angenehm und flüssig liest.
Geschickt baut der Autor dabei zunächst seinen überforderten jungen Helden auf, mit dem der Leser schnell Mitleid hat, mit dem er mitfiebert und -bangt. Klar ist, dass sich hinter den Geschehnissen weit mehr verbirgt, als zunächst ans Tageslicht tritt, dass sich Geheimnisse und Pläne, Verrat und Romanzen abzeichnen, wenngleich sie noch nicht wirklich deutlich werden.
Erstaunlich ist dabei, dass dies das Lesevergnügen kaum stört. Zu interessiert folgen wir Finn bei seiner Emanzipation von den väterlichen Plänen für sein Leben, bei denen das Schicksal auch das eine oder andere mitzureden hat. Dabei reift der junge Mann im Verlauf der Geschehnisse deutlich, übernimmt Verantwortung und wächst in seine ungeliebte Rolle hinein. Dass er dabei Unterstützung hat, dass die Motivation angesichts der Familiengeschichte markant ist, sei hier nur angedeutet, mehr dürft ihr selbst nachlesen.
Auch wenn der Verlag das Buch für Leser ab 10 Jahren anpreist bin ich der Auffassung, dass aufgrund der doch recht komplexen Anlage des Plots sowie der markanten Gruselszenen eine Einordnung unter Jugendbuch statt Kinderbuch passender wäre.
Fazit
Auf lockere Weise unterhält der Roman spannend und interessant, weckt das Interesse, wie es weitergehen wird und stellt uns einen jungen Helden vor, der sich von den Plänen seines Vaters, ja der Welt, für ihn und sein Leben distanzieren muss.
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