Silber - Das erste Buch der Träume

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  • Erschienen: Januar 2000
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Der Weltuntergang traf nicht ein. Die Heere des Himmels und er Hölle trafen in Atlanta, Georgia aufeinander, doch in letzter Minute half das mutige Opfer einer jungen Dämonenfängerin das Undenkbare zu verhindern. Nun wäre Zeit für Riley Blackthorne sich zufrieden zurückzulehnen und endlich einmal wieder nach Luft zu schnappen. Doch zunächst muss sie ihr Verhältnis zu dem Dämonenfänger Beck klären.

Sie begleitet den ehemaligen Lehrling ihres verstorbenen Vaters in dessen Heimat. Vor Jahren floh Beck, als zwei Jungen im Sumpf verschwunden waren. Fast Jeder in seiner Heimatstadt hält Beck seitdem für einen Doppelmörder. Als er eines Nachts spurlos verschwindet, macht Riley sich an das, was sie so gut kann – sie sucht nach dem wahrhaft Schuldigen.

Ein Bürgerkrieg in der Hölle

Im Verlauf der Rettungsmission kommen die Beiden sich endlich näher. Doch dann meldet sich der gefallen Engel Ori wieder bei Riley. Um den Weltuntergang aufzuhalten, hat sie ihre Seele der Hölle verschrieben. Ori weigerte sich Rileys Seele an seinen Herren Luzifer weiterzureichen. Nun darf sie zum Dank Ori bei der Erfüllung seiner Aufgaben unterstützen. Nacht für Nacht zwingt der Engel sie, Dämonen, die von Luzifer abgefallen sind, zur Strecke zu bringen. Als in der Hölle ein Bürgerkrieg entbrennt ist sie dabei wieder einmal ganz vorne mit dabei ...

Von einer konfliktreichen Handlung zur gefühlvollen Rückschau

Eigentlich schien im dritten Band die Erzählung um die Dämonenjägerin abgeschlossen zu sein. Der große Konflikt um die Kräfte von Himmel und Hölle, die sich um Riley bemühen, war abgeschlossen, die befangene Seele von Rileys Vater befreit, die Jäger der päpstlichen Inquisition befriedet.

Schon damals fragte ich mich, warum die Autorin ihre Reihe nicht abschloss, sondern einen weiteren Band vorlegt.

Zunächst fällt auf, dass Jana Oliver im vierten Band ihre Schwerpunkte deutlich anders setzt, als bislang. Zeichnete sich die all-age Urban Fantasy Reihe bislang durch eine sehr tempo- und konfliktreiche Handlung aus, in der es immer wieder auch um Selbstbestimmung, um Emanzipation und um das Durchsetzen einer jungen vom Schicksal geplagten Frau gegen Widerstände aller Art ging, so geht es im letzten Teil der Reihe viel um Gefühle. Die problematische Beziehung Rileys zu Beck wird dabei ebenso thematisiert wie die Beziehung zum gefallenen Engel Ori. Mit aufgenommen hat die Autorin in ihren Plot dann auch die problematische Jugend Becks. Von seiner Mutter vernachlässigt und misshandelt, wuchs er unter denkbar schlechten Voraussetzungen auf. Hier greift Oliver tief hinein in die Emotionskiste, ohne dass die Handlung dabei ins Kitschige abgleitet.

So bleibt gut die erste Hälfte des Romans fast ganz in der Realität, nimmt das von Oliver bislang so überzeugend aufgebaute übernatürliche Szenario kaum Raum ein. Dies ändert sich erst, als Riley und Beck nach Atlanta zurückkehren und Ori sowie Luzifer wieder Einfluss auf das Leben unserer Dämonenfängerin nehmen. Dabei bleibt dann aber Zeit und Raum für das erste richtige Date der Beiden anlässlich des High-Schoolballs und das erste Mal.

Fazit

Es wartet ein Roman auf den Leser, der die wenigen offenen Fäden miteinander verknüpft, der anders als die ersten drei Teile der Tetralogie den Fokus auf die emotionale Ebene legt, dabei aber zum Finale noch einmal einen packenden Show-Down für den Leser breit hält.

Silber - Das erste Buch der Träume
Silber - Das erste Buch der Träume
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Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet. Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett. Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen …

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Kerstin Gier, -

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