Die roten Blüten von Whakatu

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  • Erschienen: Januar 2012
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  • cbj / cbt, 2012, Originalausgabe
Die roten Blüten von Whakatu
Die roten Blüten von Whakatu
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Sanja Döttling
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Jugendbuch-Couch Rezension vonNov 2012

Exotische Mischung

1844. Die 15-jährige Lina und ihre kleine Schwester Rieke sind ganz allein, nachdem ihr Vater gestorben ist. Lina beschließt, von Deutschland nach Neuseeland auszuwandern. Nach einigen Strapazen kommen sie in der Stadt Nelson an, in der deutsche und englische Auswanderer auf kleinen Farmen ums Überleben kämpfen. Lina und Rieke finden mit viel Glück Arbeit auf der Apfelplantage der deutschen Familie Treban. Nach dem Tod von Mr. Trebans Frau ist Lina die neue weibliche Haushaltskraft und kümmert sich um die jungen Kinder Sophie und Julius. Der 19-jährige Sohn Alexander scheint sich aber nicht allzu gut mit Lina zu verstehen. Als aber Mr. Seip immer heftiger verlangt, dass die Familie Treban ihre Schulden bei ihm bezahlt und dann auch noch Julius und Rieke verschwinden, müssen Alexander und Lina zusammenarbeiten, um ihre kleine Familie zu retten.

In ihrem Buch Die roten Blüten von Whakatu lässt Inez Corbi die Zeit der Kolonien und des großen Aufbruchs in die weite Welt auferstehen. Bis zum Ende 19. Jahrhundert ließen viele Europäer ihre Heimat hinter sich, um in fremden Ländern ihr Glück zu suchen. Einige wurden in Europa wegen ihres Glaubens verfolgt, andere, wie Lina und ihre Schwester Rieke, wollten der bitteren Armut in der Heimat entkommen. Doch ebenso wie viele andere Auswanderer müssen Lina und Rieke feststellen, dass das Leben in den Kolonien nicht einfacher ist als das in der Heimat: Neue Sprachen, schwere Arbeit und wenig Geld machen den Neubeginn in Neuseeland schwerer als gedacht.

Doch das Leben der Schwestern besteht nicht nur aus harter Arbeit. Als Rieke und Julius verschwinden, müssen Alexander und Rieke in die Wildnis Neuseelands aufbrechen, um die beiden zu suchen; die Landschaft wird eindrucksvoll beschrieben. Das Buch ist also auch eine Liebeserklärung an die Schönheit Neuseelands. Doch dieser Abschnitt ist leider nicht allzu lang – die meiste Zeit verbringt Rieke in der Stadt Nelson. Ein wenig kurz kommen auch die Eingeborenen des Landes, die Maori. Sie spielen leider nur eine untergeordnete Rolle im Buch und sind nicht so plastisch beschrieben, wie sie es verdient hätten.

Dennoch erzählt das Buch eine schöne, spannende Geschichte, die den Leser fesselt. Es vereint eine Liebesgeschichte im historischen Kontext auf einem fremden Kontinent zu einer exotischen Mischung, die sich leicht lesen lässt und ein bisschen Fernweh weckt.

Fazit

Das Buch Die roten Blüten von Whakatu ist spannend, kurzweilig und leicht geschrieben. Es erzählt von einer vergangenen historischen Epoche und vereint diese mit einer romantischen Liebesgeschichte. Die Autorin hält sich dabei weitgehend an die Wirklichkeit des Lebens in den Kolonien. Ein bisschen mehr Neuseeland, die Landschaft und die Geschichte der Ureinwohner, hätten dem Buch jedoch gut getan. Aber das ist nur ein kleiner Wermutstropfen, denn ansonsten ist das Buch eine wirklich schöne Erzählung.

Die roten Blüten von Whakatu

Inez Corbi, -

Die roten Blüten von Whakatu

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