Stop saying goodbye

  • dtv
  • Erschienen: Januar 2012
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  • dtv, 2011, Titel: 'What happened to Goodbye', Originalausgabe
Stop saying goodbye
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Almut Oetjen
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Jugendbuch-Couch Rezension vonJul 2012

Wie viele Identitäten sind nötig, bevor die eigene gefunden wird?

Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Wie viele Identitäten sind nötig, bevor die eigene gefunden wird?"

Die sechzehnjährige Mclean Elizabeth Sweet hat sich nach der zwei Jahre zurückliegenden Scheidung ihrer Eltern für den Vater entschieden. Der trennte sich von seiner Frau, nachdem diese ihn mit Peter Hamilton, dem Coach der Basketballmannschaft von der Defriese University, betrogen hatte. Die Eltern betrieben bis zur Trennung, die teils öffentlich ausgetragen wurde, das Restaurant Mariposa Grill. Mutter zog mit Hamilton zusammen, den sie bald heiratete. Vater Gus berät für den Restaurantkonzern EAT INC. Filialen, deren Performance nicht dem Standard entspricht. Er ist viel unterwegs, und Mclean begleitet ihn.

Während der zwei Jahre hat sie an vier Orten gelebt und ebenso viele Schulen besucht. Sie will sich in jeder Schule neu erfinden, in der Hoffnung, ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart entfliehen zu können. Sie war bereits Eliza, Beth und Lizbeth, vermeidet es jedoch, Mclean zu sein. Dies ändert sich, als sie und ihr Vater nach Lakeview ziehen, wo er das Luna Blu konkurrenzfähig machen soll. Zuerst will sie Liz Sweet sein. Sie freundet sich an der Jackson Highschool mit anderen Schülern an und glaubt sich in Dave Wade zu verlieben.

Eine behutsam gezeichnete Entwicklung

Sarah Dessen ist keine Erzählerin, die Wert auf Tempo und auf Sprünge legt. Behutsam entwickelt sie ihre Geschichte, der Rhythmus ist langsam. Mclean ist ein offensiver Teenager und geht offen mit ihren Problemen um, kämpft mit ihrer Mutter die Konflikte aus, statt sich zurückzuziehen, verleiht ihrer Enttäuschung über das Verhalten der Mutter eindeutigen Ausdruck.

Die Beziehung zwischen Mclean und Dave gerät nie in den Vordergrund, ordnet sich zweckgebunden der Haupterzählung unter. Folgerichtig handelt diese nicht von der großen romantischen Liebe, auf die sich ein bis dahin vom Leben nicht mit Schonung behandeltes Mädchen einlässt. Vielmehr leistet sie einen Beitrag zu der Frage, die Mclean bestimmt – die Frage nach ihrer Identität. Und diese Frage beantwortet sie selbst und lässt sie sich nicht, versteckt in einem Strauß Romantik, von einem Jungen beantworten.

Mutter und Tochter

Der Großteil der Erzählung handelt von Mcleans Beziehung zu ihrer Mutter, die bestimmt ist durch den Ehebruch der Mutter und den Verrat, den sie aus Mcleans Sicht begangen hat. Handlungen haben Folgen, selbstsüchtige Handlungen können Beziehungen zerstören. Das Verhalten der Mutter hat Mclean verunsichert, die fortan mit jedem Umgebungswechsel einen Identitätswechsel vollzieht und sich auf keine Beziehungen zu Dritten einlässt. Die Ursachen werden im Lauf der Gegenwartshandlung in Gedanken, Rückblicken und Dialogen deutlich.

Wege der Handlung

Es gibt im Wesentlichen drei Handlungsstränge in "Stop Saying Goodbye": das Restaurantteam um den Vater und die Managerin Opal; Mcleans Beziehung zur Mutter und deren Welt; Mcleans von den Eltern unabhängiges Umfeld. Angenehm ist, dass Dessen die beiden Teilwelten von Vater und Tochter nicht parallel konstruiert, sondern vielfältige Verbindungen herstellt. Mclean freundet sich mit Opal an, der Vater lernt Dave kennen, dessen Eltern beruflich mit ihm zu tun haben. Es ergeben sich drei Problemfelder, für die Lösungen gefunden werden müssen. Mcleans Mutter droht das Sorgerecht neu verhandeln zu lassen, wenn die Tochter ihr nicht stärker entgegenkommt. Das Luna Blu hat Schwierigkeiten, die an eine Schließung denken lassen. Der Vater soll nach Hawaii, um dort einen Auftrag zu übernehmen.

FAZIT

"Stop Saying Goodbye" ist eine einfühlsame Geschichte über das Ende einer Kindheit, erzählt aus der Perspektive seiner keinesfalls makellosen, grundsätzlich aber liebenswürdigen Hauptfigur.

Stop saying goodbye

Sarah Dessen, dtv

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